Superbike-WM: Ducati fährt in eigener Welt

Max Neukirchner: «IDM besser vermarktet als SBK»

Von Ivo Schützbach
Gegenüber der neuen Evo-Klasse in der Superbike-WM ist Max Neukirchner positiv eingestellt. Auch in der IDM Superbike fühlt er sich wohl. Teil 3 des exklusiven Interviews.
Nach deinem Sturz in Istanbul hast du die Rennen in der Türkei, in Kalifornien und Frankreich verpasst. Weist du inzwischen, weshalb du gestürzt bist?

Ducati hat mir leider nie die Daten gezeigt. Vielleicht lag es an dem Duo-Compound-Reifen. Checa, Badovini und ich, wir hatten alle den C-Reifen drauf. Der Sturz kam aus dem Nichts, er hat sich nicht angekündigt. Der Reifen wurde bei uns extrem heiß. Er ist wohl verglüht und hatte dann gar keinen Grip mehr.

Du hast bei deinem Gastspiel in der IDM einen Lauf auf dem Sachsenring gewonnen: Wie waren die Reaktionen darauf?

In der IDM habe ich in Deutschland eine bessere Vermarktung als in der Superbike-WM. Eurosport bringt ja kaum etwas.

Was hältst du von der Idee, 2014 Superbike-WM mit einer Evo-Ducati zu fahren?

Superbikes sind für ein Privatteam sehr teuer, unter die ersten fünf oder sieben kommst du damit trotzdem nicht. Mit dem Evo-Bike wäre ich kaum weiter hinten, als ich es dieses Jahr war – und es wäre viel günstiger. Ich würde gerne mit Ducati weitermachen.

Die Evo-Klasse wird es ja nur geben, weil die Teams immer weniger Geld haben. Wird das der Meisterschaft einen Abbruch tun, wenn es 2015 nur noch seriennahe Evo-Motorräder statt der hochgezüchteten Superbikes gibt?

Nein, das ist egal. Hauptsache die Motorräder sind laut.

Du hast dieses Jahr bei deinem Team MR-Racing viel mit angepackt, sogar Dusche und Toilette im Auflieger geputzt.

Ich hasse Unordnung und helfe deshalb im Team von mir aus mit. Das mache ich auch zu Hause so und habe überhaupt kein Problem damit. Ich nehme halt einfach mal den Besen in die Hand oder wische die Küche. Ich habe auch mal für alle Mechaniker das Essen gekocht. Das macht mir sogar Spaß. Außerdem: Wenn man Hunger hat, kann man nicht konzentriert arbeiten. Das war schon immer so bei mir, auch früher als ich mehr Erfolg hatte. Da gab es zwar für jede Aufgaben eine zuständige Person im Team, mein Wohnmobil habe ich aber selbst sauber gehalten. Jetzt bin ich halt im Team integriert, das gibt mir mehr.

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