Max Neukirchner: Ein Punkt fehlt gegen Leon Haslam
Am Gas geben hinderte Max Neukirchner die verletzte Hand nicht
Mit dickem Eisbeutel auf dem rechten Handgelenk sitzt Max Neukirchner im Teamtruck von MR Racing, als er sich für SPEEDWEEK.com Zeit nimmt. «So schlimm ist es nicht», grinst der 30-Jährige. Bei Frauen ruft es Mitleid hervor, kann also nichts schaden.
Dann ernsthaft. «Das war okay, ich kam erstaunlich gut zurecht», meinte er nach dem ersten Rennen. «Zum Schluss habe ich aber immer mehr gemerkt, wie das Handgelenk steif wurde. Ich musste fast schon am Gasgriff nachgreifen, weil das Gefühl fehlte. In manchen Passagen habe ich am Kurveneingang Gas gegeben, obwohl ich es gar nicht wollte – oder das Gas dann wieder ein bisschen zu spät aufgemacht. Am Anfang war es beim Bremsen ganz schlimm, das wurde gegen Ende hin etwas besser. Trotzdem konnte ich auf der Bremse nicht viel ausrichten. Ich habe alle in den schnellen Passagen überholt, wo ich nur leicht das Gas zumachen und leicht bremsen musste. Von einem anderen Startplatz hätte es anders ausgesehen.»
Von Startplatz 19 aus hatte der Sachse in beiden Läufen viel Arbeit vor sich. Ein paar Stürze spielten ihm in die Karten, letztlich wurde er aber für harte Arbeit belohnt. «Im zweiten Rennen kam ich am Anfang super zurecht, habe zu Aitchison aufgeholt.» Der Australier wurde Neunter, Max Elfter.
«Dann ging aber einfach nichts mehr», hielt er fest. «Das Hinterrad drehte immer mehr durch, der Grip wurde immer weniger. Im Prinzip bin ich sehr zufrieden, unter diesen Voraussetzungen. Nur einen Punkt hätte ich gerne mehr geholt, dann wäre ich in der WM jetzt 13. und einen Punkt vor Leon Haslam.»
Die für Dienstag angesetzten Testfahrten in Jerez hat das Team inzwischen abgesagt. Zum einen weil Regen angekündigt ist, zum anderen weil es mit der verletzten Hand wenig Sinn macht. Eventuell wird Neukirchner dafür Ende November zusammen mit Ducati in Jerez testen.