Jerez, Lauf 1: Laverty siegt, Sykes ist Weltmeister
Eugene Lavert: Starkes Rennen in Jerez
Über weite Phasen verlief das Rennen der Superbike-WM in Jerez eher eintönig. Pole-Setter Eugene Laverty (Aprilia) führte das Rennen bis zur vorletzten Runde vor BMW-Ass Marco Melandri an, erst dann wurde es das erhoffte spannende Finale:
Melandri presste sich auf letzter Rille und am Rande der Fairness an Laverty vorbei. Bei seinem Ausbremsmanöver konnte der Italiener die Linie nicht halten, Laverty musste aufmachen, damit es nicht zur Kollission kam. Mit Wut im Bauch konterte der Aprilia-Pilot in der letzten Kurve der letzten Runde – aber fair und verdammt gut! Melandri blockierte innen die Ideallinie, der Nordire überholte den 30-Jährigen daraufhin auf der sauberen Aussenbahn und bog vor ihm ein. Verdient gewann Laverty den ersten Lauf vor Melandri und Tom Sykes (Kawasaki).
Sykes wiederum reichte der dritte Rang, um sich zum neuen Superbike-Weltmeister zu krönen. Auf der Auslaufrunde liess sich der Brite feiern und man konnte förmlich sehen, wie eine tonnenschwere Last von seinen Schultern fiel.
Sylvain Guintoli (Aprilia) sah hinter Sykes als Vierter das karierte Tuch. Auf den Positionen fünf und sechs folgen mit Toni Elias (Red Devils) und Davide Giugliano (Althea) zwei weitere Aprilia-Piloten. Chaz Davies (BMW), Leon Camier (Suzuki), Xavi Fores (Ducati) und Mark Aitchison (Kawasaki) komplettieren die Top-10.
MR-Racing-Pilot Max Neukirchner sah nach einem tapferen Rennen als 14. das Ziel.
So lief das Rennen
Start: In der Reihenfolge Laverty, Sykes, Melandri, Giugliano, Guintoli, Elias und Davies geht das Feld in die erste Kurve.
Runde 1: Camier vorbei an Fores, Giugliano fällt hinter Guintoli und Elias zurück.
Runde 2: Melandri überholt Sykes und ist neuer Zweiter. Die Top-5 setzten sich um eine Sekunde von den Verfolgern ab.
Runde 3: Laverty fährt an der Spitze fehlerfreie Runden und führt um 0,3 sec vor Melandri, Sykes und Guintoli. Elias fällt leicht zurück.
Runde 5: BMW-Ass Melandri hängt dem Führenden Aprilia-Piloten im Auspuff. Sykes und Guintoli bleiben in Schlagdistanz. Elias 2,5 sec zurück, Giugliano 4,8 sec. Davies, Camier und Aitchison komplettieren die Top-10. Neukirchner auf P19 (Letzter). Cluzel vorbei an Badovini auf P11
Runde 7: An der Spitze hat sich nichts getan, Laverty hält das Tempo hoch: Bis Elias auf P5 werden mittlere 1.42er Zeiten gefahren. Davide Giugliano als Sechster bereits 6,8 sec zurück!
Runde 9: Laverty und Melandri setzen sich um 2,1 sec von Sykes/Guintoli ab. Aber Melandri muss viel riskieren, um dem Nordiren zu folgen. Elias büsst 4,5 sec auf die Spitze ein, Giugliano fährt nur noch 1.44er Zeiten und gerät zunehmend unter Druck von Davies und Camier.
Runde 11: Die Top-15 bei Halbzeit in Jerez. Laverty, Melandri, Sykes, Guintoli, Elias, Giugliano, Davies, Camier, Aitchison Fores, Cluzel, Badovini, Barrier, Sandi und Neukirchner. Haslam gibt das Rennen entnervt als 19. auf.
Runde 12: Laverty und Melandri liegen innerhalb nur 0,2 sec, mit 3,6 sec Rückstand folgen Sykes und Guintoli. Elias bereits um 6,8 sec distanziert. Der Rest des Feldes ist deklassiert: Althea-Pilot Giugliano hat bereits 15 sec Rückstand. Neukirchner folgt 33 sec Abstand auf P15.
Runde 14: Laverty fährt beeindruckend präzise seine Runden, aber Melandri lässt sich nicht abschütteln. Alles läuft auf einen Showdown in den letzten Rennrunden hin. Derweil festigt Tom Sykes seinen dritten Rang gegenüber Guintoli – der WM-Titel ist dem Kawasaki-Piloten bei einer Zielankunft ohnehin sicher.
Runde 15: Ducati-Pilot Fores hat Aitchison überholt und ist wieder Neunter, Max Neukirchner kämpft mit Federico Sandi (Kawasaki) um Platz 14.
Runde 16: Neukirchner kassiert P14 von Sandi
Runde 17: Noch vier Runden und Melandri scheint ernst zu machen. Auf der Startlinie trennen die beiden nur 49/1000 sec.
Runde 19: Laverty und Melandri haben Sykes/Guintoli bereits um 5,8 sec abgehängt!
Runde 20: Melandri presst Laverty vorbei. Laverty muss aufmachen, damit es nicht zur Kollission kommt.
Runde 21: Laverty kontert in der letzten Kurve und gewinnt vor Melandri und Sykes. Der Kawasaki-Pilot ist neuer Superbike-Weltmeister 2013. Max Neukirchner auf P14 im Ziel.