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Nebel (BMW): «Assen wird die grösste Herausforderung»

Von Esther Babel
Mit seiner BMW HP4 vom Team Wilbers rangiert Stefan Nebel auf Platz 4 der IDM Superbike Gesamtwertung. Bloss kriegt kaum einer was davon mit.

Wenn die Piloten der IDM Superbike in diesem Jahr zu den Rennen fahren, müssen sie sich schon vorab mental darauf einstellen, dass die Podestplätze mit den Ducati-Piloten Javier Fores und Max Neukirchner und mit dem BMW-Piloten und Titelverteidiger Markus Reiterberger bereits schon vorher verteilt sind.

Ihnen bleibt trotz aller Bemühungen nur die Hoffnung auf einen technischen oder fahrerischen Fehler des Trios oder auf schlechtes Wetter. So geschehen am Nürburgring, wo sich in den Regenrennen mit Damian Cudlin und Erwan Nigon zwei Langstrecken-WM-Piloten aufs Podest drängeln konnten.

Fleissigster Punktesammler ist nach dem Trio Stefan Nebel mit seiner BMW HP4 vom Team Wilbers. «Damian Cudlin und Bastien Mackels haben noch das Potential mich einzuholen», erklärt Nebel beim Blick auf die Punktetabelle, auf der er als Vierter auftaucht.

Leicht hat es Nebel in diesem Jahr nicht. Nach aussen getragenen Diskussionen über sein Können, der Einsatz von Martin Bauer als Testfahrer, der dann übrigens auch nicht wirklich schneller war als Nebel und anhaltende Gespräche im Team, einen dritten Piloten anzuheuern, machen ihm das Leben nicht leicht.

«Klar nervt das», gibt er zu. «Aber ich bin Profi genug, um damit umzugehen. Am Rennwochenende konzentriere ich mich auf meinen Job und so schlecht mach ich den nicht, denn immerhin halte ich seit Beginn der Saison den vierten Platz. So politische Spiele bringen natürlich Unruhe in ein Team. Und es macht einem das Leben nicht leichter, wenn man trotz erbrachter Leistung immer in Frage gestellt wird.»

Der Fokus der Vermarktung liegt im Team Wilbers BMW klar auf der sehr erfolgreich fahrenden IDM-Superstock-Pilotin Lucy Glöckner, die mit Marco Nekvasil um den Titel kämpft. In den Pressemitteilungen findet Nebel meist nur in einem Nebensatz statt. «Und egal wie man es sieht», meint Nebel, «Platz 4 ist unter den gegebenen Umständen das Beste was man holen kann.»

In Schleiz hatte das Team mit Nebel und Glöckner vorab trainiert und lieferte ein entsprechend gutes Resultat ab. Beim nächsten Rennen in Assen wird das schon wieder schwierig. «Seit 2010 bin ich nicht mehr in Assen gefahren», schildert Nebel die Lage. «Ausserdem liegen keine Erfahrungswerte für die BMW HP4 vor.»

Auch an den am kommenden Wochenende in Assen stattfindenden Gamma Days nimmt das Team nicht teil, obwohl die Teambasis gerade mal 80 Kilometer entfernt ist. «Vom Kopf her wird dieses Rennen für das Team die grösste Herausforderung», formuliert Nebel die Lage. «Selbst ein paar Runden mit einem Serienmotorrad hätten da vorab schon geholfen. In Schleiz waren wir schon auf die Strecke eingeschossen. In Assen müssen wir uns nun auf die Strecke einstimmen und uns zeitgleich um die Abstimmung des Motorrads kümmern.»

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