Halbich (Honda): Schleiz-Test mit neuer Elektronik
Jan Halbich
Beim IDM-Lauf auf dem Nürburgring glänzte Superbike-Pilot Jan Halbich vom Team HRP noch mit seinem ersten Podestplatz. Beim IDM-Auftritt auf dem Lausitzring gemeinsam mit der DTM kam der Tscheche wenig später nicht wirklich voran. Teamchef Jens Holzhauer wollte es anschliessend genau wissen. «Wir haben das alles extremst analysiert», berichtet er. «Dafür haben wir die Strecke nach dem DTM-IDM-Event noch mal für eine Stunde exklusiv gemietet, um den Einfluss des Gummi-Abriebs der Autos festzustellen.»
«Jan fährt extreme Schräglagen», erläutert Holzhauer. «Dadurch fährt er sehr viel auf der Flanke des Reifens. Und nach den Massen von Autos, die an dem Wochenende unterwegs waren, bekamen wir das Fremdgummi nicht mehr runter vom Reifen. Und das machte uns Probleme. Bei soviel Schräglage hat Jan das Gefühl für die Räder verloren. Bei der einstündigen Testfahrt fanden wir die Strecke wie beim IDM-Lauf im Frühjahr vor. Jan war schneller als im Rennen bei der DTM-Veranstaltung. Da hatte er vor allem in Sektor 1 verloren.»
Seine Begeisterung für die gemeinsame Auto-Motorrad-Veranstaltung hält sich daher bei Holzhauer in Grenzen. «Dann noch drei Regentropfen, und es ist Ende. Wir haben uns viele Gedanken gemacht. Wenn wir das noch mal machen, sollten wir einen Rennen am Freitag und eines am Samstag fahren. Danach muss Schluss sein.»
«Mit der Warterei zwischen unseren Trainings und Rennen wird es uns beim Start im Rahmen der Superbike-WM wohl ähnlich ergehen», glaubt Holzhauer. «Aber damit kann man leben.»
Bevor es zum nächsten IDM-Lauf nach Zolder geht, ist Halbich noch beim Testtag in Schleiz unterwegs. In der Anmeldung taucht das Team HRP mit zwei Fahrern auf. «Da steckt kein Geheimnis dahinter», so Holzhauer. «Mit Sebastian Hron ist einer unserer langjährigen Sponsoren dabei.» Halbich wird in Schleiz mit seiner neuen Magneti-Marelli an seiner Honda Fireblade ausrücken. Seit Oktober 2015 ist die Elektronik im Besitz des Teams und wurde jetzt bis zur vollen Funktionsreife entwickelt. Eine erste Probefahrt hat Halbich bereits in Valencia erledigt.
«Jetzt haben wir all die Leckerlis wie die anderen auch», freut sich Holzhauer. «Bis jetzt haben wir da ja gar nichts. Unser Ziel ist es, die Elektronik beim Finale in Hockenheim erstmals beim Rennen einzusetzen. Bis dahin muss alles einwandfrei funktionieren. Auch das ist eine Arbeit für die Zukunft.»