Ruppert/Wäfler: Gelungener Abstecher in die Trophy
Christian Ruppert am Lenker seiner LCR Kawasaki 1000
Zum IDM-Auftakt Ende April in Oschersleben fuhr Christian Ruppert ohne seinen Stammbeifahrer Ueli Wäfler, der zur gleichen Zeit einen Abstecher in die Auto-Classic-Szene machte. Mit dem Niederländer Jeroen Schmitz im Boot musste der Oberpfälzer im ersten Rennen einen Ausfall aufgrund einer defekten Kupplung hinnehmen, im zweiten Auftritt waren sechs Punkte und Platz 12 im Gesamtklassement das Ergebnis.
«Um die lange Pause bis zum nächsten IDM-Lauf im Juli zu überbrücken, haben wir uns für die Trophy-Rennen in Most und Schleiz angemeldet», sagte der 55-jährige Ruppert, «nachdem wir dann im Most die Pole geschafft hatten, meinte Ueli, jetzt könnten wir doch auch unseren ersten Sieg schaffen.»
So kam es dann auch, aber es wurde nicht nur einer, sondern es wurden gleich zwei Siege. Im Sprintrennen siegten Ruppert/Wäfler auf ihrer 1000er LCR Kawasaki vor dem WM-Duo Peter Kimeswenger/Jens Lehnertz (A/D), die mit einer 600 ccm Kawasaki unterwegs waren und Peter Schröder/Stephanie Waldvogel (CH) auf LCR Suzuki 1000.
Auch im Hauptrennen waren Ruppert/Wäfler am Ende vorne, aber Scott Lawrie/Shelley Smiethies (GB) machten es ihnen nicht leicht. Ruppert: «Wir hatten einen guten Start und konnten uns wieder absetzen, aber dann hatten wir beim Überrunden richtig Pech, als ein langsames Team vor uns dreimal die Spur gewechselt hat. Als wir endlich vorbei waren, hat uns Scott Lawrie, kurz bevor es in die letzte Runde ging, überholt. Auf der Startgeraden sind wir wieder vorbei und dann ging das mit Scott die komplette Runde ständig hin und her. Wir haben uns an Stellen überholt, bei denen bis dahin wohl keiner gedacht hat, dass man da überholen könnte. Aber alles ist wirklich immer sauber und absolut fair abgelaufen, zwar nicht ganz ohne Lackaustausch, aber nie brutal oder dass es einer übertrieben hätte.»
Die Briten hatten sich dann in der Abfahrt zu einer Senke heftig an Ruppert/Wäfler vorbei gebremst, in der übernächsten Kurve aber einen Dreher eingelegt und damit die entscheidenden Meter auf die späteren Sieger verloren.
«Ja, keiner wollte nachgeben, der Scott hat es etwas übertrieben und wir konnten mit viel Glück vorbei kommen und den Sieg einfahren» resümierte Ruppert später, «Scott ist am Abend noch bei mir gewesen und sagte, es sei für ihn das schönste Rennen seit vielen Jahren gewesen, eine unvergessliche letzte Runde mit wilden Überholmanövern, aber eben immer absolut sauber und mehr als fair.»
Kimeswenger/Lehnertz wurden Dritte in der Gesamtwertung und Zweite bei den 600ern, Schröder/Waldvogel kamen als Vierte ins Ziel und wurden Zweite in der 1000er-Wertung.