Schablonen können irreguläre Nockenwellen entlarven
Will ein Rennteam einen leistungsfähigeren Motor für das Bike seines Piloten haben, gibt es verschiedene Möglichkeiten hierzu. Zuerst könnte man das beste Aggregat, das momentan auf dem Markt und auch für die Rennserie zugelassen ist, anschaffen. Das kann aber durchaus teuer werden.
Dann könnte man auch auf die Idee kommen, den Motor durch Eigenarbeit leistungsfähiger zu machen, etwa durch den Einbau veränderter Nockenwellen. Das ist je nach Rennserie erlaubt oder auch nicht.
In der IDM Seitenwagen wurden zuletzt in Zolder Nockenwellen im BMW-Motor von Josef Sattler von den Technischen Kommissaren beanstandet. Der Sieg im zweiten Rennen wurde ihm aberkannt, Sattler legte dagegen aber Protest ein. Die Sache liegt derweil beim DMSB.
Dirk Elstermeier, Vorsitzender Technischer Kommissar beim IDM-Lauf in Schleiz, erklärte SPEEDWEEK.com, welche Möglichkeiten die Kommission hat, Reguläres von Irregulärem zu unterscheiden. «Nehmen wir mal das Beispiel Nockenwellen. Wir haben hier für jedes Fabrikat entsprechende Originale von den verschiedenen Motorenherstellern vorliegen, die alle mit einer bestimmten Prüfnummer versehen sind. Dazu gibt es die entsprechenden Blätter mit den dazugehörigen Zeichnungen und sonstigen Daten.»
Und dann liegen auch dazugehörige Schablonen vor, mit denen man sofort feststellen kann, ob die Nockenwellen die richtigen sind. Der Motor kann natürlich auch vor Ort ganz auseinandergenommen werden, um weiter unten im Aggregat zu schauen, ob das Stockreglement eingehalten wurde oder nicht. Das muss dann ein Mitglied des Rennteams vor den Augen der Kommissare tun.
Die Technischen Kommissare des DMSB arbeiten ehrenamtlich und werden laufend und intensiv geschult. Durch Weiterbildungen erreichen sie jeweils höhere Lizenzen, ähnlich den Trainerlizenzen im Fußball.