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Josef Sattler (Bonovo) lobt Beifahrer Luca Schmidt

Von Rudi Hagen
Josef Sattler (l.) und Beifahrer Luca Schmidt in einheitlicher Teamkleidung auf dem Lausitzring

Josef Sattler (l.) und Beifahrer Luca Schmidt in einheitlicher Teamkleidung auf dem Lausitzring

Einen erstklassigen Beifahrer zu finden, ist kein leichtes Unterfangen. Der erfahrene Josef Sattler scheint mit dem erst 17-jährigen Luca Schmidt einen ungeschliffenen Diamanten im Boot gefunden zu haben.

Für Josef «Sepp» Sattler auf dem bayerischen Triftern ging die Saison 2019 in der IDM Seitenwagen unbefriedigend zu Ende. Mit Beifahrer Uwe Neubert reichte es am Ende auf der Adolf RS1 Kawasaki 600 ccm auf Grund einiger technischer Probleme nur zu Rang 4. In der WM lief es auch nicht besser, in sieben Rennen punkteten Sattler/Neubert nur dreimal, das machte 30 Punkte und WM-Platz 13.

Dann machte Seitenwagen-Liebhaber und Sponsor Jürgen Röder ein neues Team namens «Bonovo action powered by MGM Racing» mit gleich drei Top-Gespannen auf. Josef Sattler war einer der Glücklichen, die 2020 in der WM und der IDM um die Podestplätze mitfahren sollten. Die Corona-Pandemie brachte aber erstmal alle Pläne durcheinander, die WM wurde letztlich abgesagt, die IDM wird jetzt noch mit einem Minimalprogramm durchgezogen.

Schon zu Jahresbeginn war aber klar, dass sich «Sepp» Sattler ein neuen Beifahrer suchen musste, da Uwe Neubert sein Engagement beendet hatte. Mit dem Niederländer Jeroen Remmé wurde er fündig, doch bei dem brach eine alte Verletzung wieder auf , so dass Sattler, als es endlich losgehen sollte, quasi auf dem Schlauch stand.

Für den Test in Oschersleben, den Bonovo-Chef Röder anrangiert - sprich bezahlt – hatte, war guter Rat teuer. Dass Sattler dann den jungen, jetzt 17-jährigen Luca Schmidt aus dem thüringischen Triebes ins Boot der nagelneuen Adolf RS Yamaha 600 holte, war Glück, aber durchaus kein Zufall.

«Ich habe Luca schon über Jahre beobachtet, wie er bei den Rennen dabei war, hier und da bei den Teams half und zuletzt auch in der Trophy schon als Beifahrer im Boot saß», sagte Sattler am Rande der IDM Sidecars auf dem Lausitzring, »augenscheinlich brennt er mit Herz und Seele für die Seitenwagen, auch von zuhause wird er sehr unterstützt. Das hat mir irgendwie schon imponiert und es hat mich auch an meine eigene Karriere erinnert.»

Schon als Junge war er mit Verwandten auf den Rennplätzen dabei, schnupperte die Rennatmosphäre und liebte sie von Anfang an. Später sammelte er mit Freunden Teile zusammen, baute Mopeds und Motorräder damit auf, versuchte sich auf Gras- und Sandbahnen und kam dann zum Straßenrennsport.

Dabei hatte es Sattler nicht leicht. «Uns wurde nichts geschenkt, wir mussten damals alles selbst zusammenbringen, damit wir irgendwie Rennen fahren konnten.» Daher freut er sich jetzt um so mehr, dass sein neuer Beifahrer Luca Schmidt ist. «Der Junge ist gut, vor allem lernt er viel und schnell dazu, er war von Anfang an wie angepasst an das Fahrzeug und mich. Ich habe ihm anfangs gesagt, wie dies und das geht, was er tun muss und es funktionierte sofort.»

Natürlich musste sich Sattler zu Beginn der Zusammenarbeit mit seinem jungen Beifahrer etwas zurückhalten. «Ich musste ja erst einmal schauen, wie er sich macht, wenn ich bremse oder Gas gebe», so Sattler, «aber er hat alles bewältigt, ich konnte flott zulegen und in kürzester Zeit ordentlich am Hebel drehen.»

Zum freien Training auf dem Lausitzring konnte Luca Schmidt jetzt endlich in seine neue Bonovo-Lederkleidung schlüpfen. Sie kniff ihn zwar noch hier und da, aber solcherlei Unannehmlichkeiten nimmt man gerne in Kauf, wenn man ein echter Race ist oder werden will.

Die Schweizer Markus Schlosser/Marcel Fries legten (Yamaha 600) legten mit einer Bestzeit von 1:49.131 min eine Knaller-Zeit hin und distanzierten die drei Bonovo-Teams um einiges. Tim Reeves/Kevin Rousseau (GB/F) und Bennie Streuer/Ilse de Haas waren um zirka eine Sekunde langsamer, Sattler/Schmidt deren zwei.

Dahinter folgten mit Pekka Päivärinta/Emanuelle Clement (FIN/F) und Michael Grabmüller/Sebatian Lavorel (A/F) zwei Teams, die in Assen aus Corona-Gründen nicht teilnahmen. Fast vier Sekunden auf die Spitze zurück folgte das erste 1000er-Gespann mit Mike Roscher am Lenker und der Schweizerin Anna Burkard im Seitenwagen.

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