Markus Schlosser: 49. Geburtstag und Kniebeschwerden
Markus Schlosser, hier mit Beifahrer Marcel Fries in Assen, wird heute 49 Jahre alt
Auf die Sidecar-Weltmeisterschaft hatten Markus Schlosser und Marcel Fries in der vergangenen Saison große Hoffnungen gesetzt. Die Corona-Pandemie ließ eine Austragung der WM jedoch nicht zu, aber in der IDM konnte gefahren werden, wenn auch mit verkürztem Programm. Immerhin wurden sieben Rennen auf vier Rennstrecken ausgetragen, darüber hinaus ging es beim Sidecar Superprix by Bonovo Action dank Sponsor Jürgen Röder in der Motorsport Arena um ein hohes Preisgeld.
Am Ende lagen Schlosser/Fries in der IDM-Wertung mit ihrer LCR Yamaha 600 ganz vorne. 133 Punkte hatten sie nach vier Siegen auf ihrem Konto. Sie gewannen beide Läufe in Assen und je einmal auf dem Lausitzring und in Oschersleben. Dazu kamen ein zweiter Platz 2 im Auftaktrennen auf dem Eurospeedway und Platz 4 in Hockenheim. Beim ersten Lauf in Oschersleben mussten die Schweizer nach der Zieldurchfahrt eine Disqualifikation wegen eines abgebrochenen Kotflügels hinnehmen.
Die Konkurrenz war wahrlich keine Laufkundschaft, denn mit Bennie Streuer/Ilse de Haas (113 Punkte) aus den Niederlanden, dem deutschen Duo Sepp Sattler/Luca Schmidt (90), dem britischen Multichampion Tim Reeves und seinem französischen Beifahrer Kevin Rousseau (78) sowie dem gemischten finnisch-französischen Doppel Pekka Päivärinta/Emmanuelle Clement (75) war ein wahres Weltklassefeld auf den Plätzen 2 bis 5 hinter den Siegern Schlosser/Fries notiert.
Leider blieb aus Gründen des derzeit geltenden Reglements für die 600er-Sieger nur der Titel «Sieger DMSB Sidecar 600» übrig, obwohl die Sidecars mit 600 ccm eindeutig schneller und immer besser platziert waren, als die meist veralteten, zirka 60 PS stärkeren 1000er-Sidecars, von denen es bei den einzelnen Rennen nur zwischen drei bis fünf Teams an der schwarz-weiß karierten Flagge vorbei ins Ziel schafften.
«Ja, es war schade, dass es 2020 keine WM gegeben hat», sagte Markus Schlosser jetzt im heimischen Urtenen-Schönbühl im Kanton Bern zu SPEEDWEEK.com, «wenn es nicht noch schlimmer wird mit Corona und es eine Saison 2021 geben wird, dann steht die Weltmeisterschaft für uns an erster Stelle. Wenn die Termine es zulassen, werden wir auch wieder in der IDM dabei sein. Möglicherweise starten wir auch mal in der Trophy, je nachdem, ob das Trainingslager in Val de Vienne im März stattfinden wird oder nicht.»
Aber neben den Unwägbarkeiten hinsichtlich der Corona-Einschränkungen hat Markus Schlosser aktuell ein ganz handfestes, oder besser gesagt, kniefestes Problem zu bewältigen. Nach großen Beschwerden zum Saisonende musste er zu Winterbeginn unters Messer und sich die Menisken schleifen lassen. Schlosser: «Leider bin ich zwei Monate später immer noch nicht fit, weil mittlerweile eine Entzündung hinzu gekommen ist.»
So war für Markus Schlosser an ganz normale Arbeit in dieser Zeit nicht zu denken. Zwei- bis dreimal pro Woche Physiotherapie und weitere Fitnessübungen zuhause füllen seitdem seine Tage aus. In der Werkstatt stehen mittlerweile «genügend neue Yamaha-Motoren», wie er sagt, bereit und warten auf den Einsatz auf der Piste. Seinen Sponsoren sei Dank und auch Bonovo-Chef Röder, der das fünfstellige Preisgeld für den Superprix in Oschersleben gestiftet hatte.
Was machst du an deinem Geburtstag am Sonntag, wollten wir noch wissen? «Ich werde wahrscheinlich Bremsscheiben schleifen in der Werkstatt», witzelte Schlosser zum Abschluss unseres Online-Besuches, «nein, im Ernst, der Kuchen ist schon gebacken.»
Herzlichen Glückwunsch zum 49. Geburtstag, Markus.