Hockenheim Sidecars: Prächtiger Kampf um die Spitze
Es war schon fast dunkel, als die Sidecars endlich zum Zuge kamen auf dem Hockenheimring. Elf 600er und nur noch fünf 1000er fuhren für das Rennen über 14 Runden an den Start. Eine Handvoll Zuschauer hatte sich auf der Tribüne vor Start und Ziel eingefunden und bibberten bei ekligem Wind und Kälte.
Für die Teams war es ein Reifenpoker. Slicks oder geschnittene Reifen, das war die große Frage, denn die Strecke war immer noch nicht ganz trocken, aber es bildete sich ein schmales Band ab, welches durchaus mit glatten Reifen zu fahren war.
Die beste Wahl hatte Pekka Päivärinta getroffen, der eigentlich nur mit Regenreifen fährt, wenn auf der Strecke Überschwemmung angesagt ist. Der Finne und seine französische Beifahrerin Emanuelle Clement gewannen den Start und auch Tim Reeves/Kevin Rousseau zogen an den Führenden in der 600er-Klasse, den Schweizern Markus Schlosser/Marcel Fries vorbei.
Das Junior-Gespann des Bonovo-Teams, Max Zimmermann und Beifahrer Ferry Segers hatten Pech. Gleich in Kurve 1 gerieten sie nach außen auf die Kerbs und legten einen Überschlag hin und schieden aus.
Im Folgenden fuhren anfangs Reeves/Rousseau davon und Schlosser/Fries, Bennie Streuer/Ilse de Haas, Päivärinta/Clement und Josef Sattler/Luca Schmidt nahmen die Verfolgung auf. Erstaunlicherweise führten Helmut Lingen und Beifahrer Michael Prudlik dahinter die kleine 1000er-Fraktion einige Runden an, ehe Mike Roscher/Anna Burkhard mit ihrer LCR BMW 1000 die alte Rangordnung wieder herstellen konnten und in ihrer Klasse am Ende wieder einen Sieg einfahren konnten.
In der Verfolgergruppe hinter Reeves/Rousseau kamen Päivärinta/Clement mit ihren Reifen immer besser zurecht, während vor allem bei Schlosser/Fries die Pneus immer mehr abzubauen schienen. Das finnisch-französische Duo hatte in Runde 10 die Führenden eingeholt, die schon mehr als fünf Sekunden voraus gewesen waren.
Der Zweikampf der beiden Teams auf den letzten Runden war hinreißend. Pekka versuchte alles, um an dem Team mit der Nummer 77 vorbei zu kommen. Vergebens. Das Top-Duo mit dem Bonovo Action Logo machte sich breit und wehrte alle Versuche ab. Im Ziel hatten Reeves/Rousseau mit ihrer Adolf RS Yamaha 600 0.277 Sekunden Vorsprung. Das reichte für 25 IDM-Punkte.
Schlosser/Fries (LCR Yamaha) führen die Wertung vor den beiden letzten Läufen in Oschersleben mit 106 Punkten an, gefolgt von Streuer/de Haas, 83, Reeves/Rousseau, 70, Sattler/Schmidt, 69 und Päivärinta/Clement, 49.
Bestes 1000er-Team ist auch weiterhin Roscher/Burkard mit einer reinen Weste vor Lingen/Prudlik.
Ergebnisse IDM Sidecars Hockenheimring (D):
1. Tim Reeves/Kevin Rousseau (GB/F) 14 Runden
2. Pekka Päivärinta/Emanuelle Clement (FIN/F), +0.277 sec
3. Bennie Streuer/Ilse de Haas (NL), ++21.058
4. Josef Sattler/Luca Schmidt (D), +21.154
5. Markus Schlosser/Marcel Fries (CH), +27.891
6. Mike Roscher/Anna Burkard (D/CH, 1000), +1:34.626 min
7. Janez Remse/Manfred Wechselberger (SLO/A), +1.37.561
8. Helmut Lingen/Michael Prudlik (D, 1000), ++1:50.779
9. Wiggert Kranenburg/Carolin Zimmermann (NL/D), +1 Runde
10. Markus Schwegler/Arnschek (D), +1 Runde
11. Peter Kimeswenger/Kevin Kölsch (A/D), +1 Runde
12. Jorden Klok/Carmen Laudy (NL/D, 1000), +1 Runde
13. Jakob Rutz/Thomas Hofer (CH), +1 Runde
Ausgeschieden:
Franz Kapeller/Markus Billich (A, 1000)
Max Zimmermann/Ferry Segers (D/NL),
Rogier Weekers/Remco Moes (NL), 1 Runde
IDM Sidecars 600ccm Stand:
1. Schlosser/Fries, 106 Punkte
2. Streuer/de Haas, 83
3. Reeves/Rousseau, 70
4. Sattler/Schmidt, 69
5. Päivärinta/Clement, 49
6. Remse/Wechselberger, 45
5. Rutz/Hofer, 41
7. Zimmermann/Segers, 40
8. Kranenburg/Zimmermann, 39
9. Schwegler/Kopecky, 35
10. Grabmüller/Lavorel, 33
11. Kimeswenger/Kölsch, 18
12. Nicholls/Mahl, 11