André Kretzer: Neuanfang mit Enrico Roick
André Kretzer und Enrico Roick
Nach einem deutlichen Aufwärtstrend am Beginn der Saison 2011 mussten die Brüder André und Adrian Kretzer beim vierten IDM-Sidecar-Lauf auf dem Sachsenring einen schweren Rückschlag einstecken, als ein folgenreicher Unfall ihre Rennsaison frühzeitig unterbrach. Während André mit leichteren Verletzungen davonkam, wurden bei Adrian komplizierte Muskel- und Nervenabrisse im rechten Arm sowie der Schulter diagnostiziert. Bis heute beeinträchtigen ihn die Spätfolgen des Unfalls.
«Adrian geht es den Umständen entsprechend gut», erklärt sein Bruder André. «Den rechten Arm kann er allerdings noch immer nicht bewegen. Im Mai steht bereits die fünfte Operation an. Ich ziehe den Hut vor Adrian und bin sehr erstaunt, wie er mit der Situation umgeht. Ich wüsste nicht, ob ich das schaffen könnte. Die Ärzte meinen, dass der Heilungsprozess sehr lange dauert, da er sämtliche Bewegungen wieder neu erlernen muss. Wir werden ihn natürlich mit all unseren Möglichkeiten unterstützen.»
Adrian Kretzer wird in der Saison 2012 von Enrico Roick ersetzt. Beim ersten Rennen auf dem Lausitzring mussten sich Kretzer/Roick lediglich den Weltmeistern Pekka Päivärinta/Adolf Hänni, Markus Schlosser/Thomas Hofer und Kurt Hock/Enrico Becker geschlagen geben. Da die Schlosser/Hofer als IDM-Gaststarter nicht punkteberechtigt sind, rückten Kretzer/Roick auf den dritten Punkterang nach und kommen so als Tabellendritte der IDM Sidecar zum zweiten Saisonlauf nach Oschersleben.
«Im Qualifying hatten wir noch Probleme mit dem Fahrwerk», berichtet Kretzer. «Diese konnten wir aber vor dem Rennen am Sonntag beheben und so erreichten wir den sehr guten vierten Platz in dem stark besetzten Fahrerfeld. Wir bereiteten unser neues LCR-Suzuki-Gespann über den Winter sorgfältig vor. Ich denke, das war der ausschlaggebende Punkt für den erfolgreichen Saisonauftakt. Das neue Chassis bringt einige Vorteile mit sich. Vor allem die Gewichtsverteilung und das Fahrwerk sind wesentlich besser, als bei unserem ehemaligen Gespann.»
Zu den Zielen für das Rennen in Oschersleben meint Kretzer: «Wir möchten natürlich genau an dem Punkt ansetzen, wo wir in der Lausitz aufgehört haben. Aber damit werden unsere Konkurrenten sicher nicht einverstanden sein. Ich muss noch einiges dazulernen. Darum will ich meine Erwartungen nicht übertrieben hoch ansetzen. Aber ich werde weiterhin mein Bestes geben. Ausserdem möchte ich möchte ich mich auf diesem Wege bei meinen zwei wichtigsten Sponsoren ITW Industrietechnik und Rolf Erdmann Racing bedanken, die keine Mühen und Kosten scheuen, um uns diesen Sport zu ermöglichen. Vielen Dank!»