LCR Suzuki: Kretzer/Lehnertz wollen IDM-Titel zurück
André Kretzer und Beifahrer Jens Lehnertz auf ihrer LCR Suzuki
Der 29-jährige André Kretzer aus Wilsbach in Hessen und sein vier Jahre jüngerer Beifahrer Jens Lehnertz aus Geichlingen (Rheinland-Pfalz) wollen sich auf ihrer LCR Suzuki den deutschen Meistertitel in dieser Saison zum zweiten Mal nach 2013 sichern. Im vergangenen Jahr wurden Josef Sattler aus Triftern und sein österreichischer Beifahrer Stefan Trautner mit nur drei Siegen IDM-Champions. SPEEDWEEK.com sprach mit André Kretzer nicht nur über den Stand der Vorbereitungen für das Rennen in der Niederlausitz.
Am Wochenende ist der IDM-Auftakt am Lausitzring. Wie steht es mit den Vorbereitungen für Lauf 1 der IDM?
Bisher ist es ganz gut gelaufen. Wir sind sehr gut aufgestellt, haben neue Teile im Gespann und auch die Unterstützung von außen stimmt. Das Team und die Sponsoren sind die gleichen wie im letzten Jahr.
Hat sich an der Technik etwas geändert?
Wir fahren den gleichen Motor wie 2014, aber am Chassis haben wir ein paar Veränderungen nach dem letztjährigen Crash in Schleiz vorgenommen.
Ihr habt in dieser Woche am Lausitzring trainiert?
Ja, wir sind drei Tage hier gewesen und haben vorher eine Woche in Frankreich in Val de Vienne trainiert.
War es nicht zu kalt am Lausitzring?
Am Montag war eigentlich ganz gutes Wetter, da konnten wir relativ viel fahren und testen. Dienstag hat es den ganzen Tag geregnet, aber da sind wir auch gefahren und haben bei Regenverhältnissen verschiedene Sachen ausgetestet. Wir haben ein neues Fahrwerk, an das wir uns erstmal gewöhnen müssen. Das ist ein Riesenunterschied zu dem vom Jahr vorher. Das Ansprechverhalten und das gesamte Feedback, was man als Fahrer erhält, sind anders als vorher, aber wesentlich besser, wie ich finde.
Wie waren eure Zeiten?
Schneller als im letzten Jahr, aber wir können noch schneller. Man muss bedenken, dass wir die ganze Woche mit alten Reifen gefahren sind. Da war noch nichts Neues drauf, wir wollten erstmal unseren Altbestand runterfahren. Und wir wollten versuchen, auch mit schlechten Reifen gut zu fahren.
Welches sind eure Saisonziele?
Wir wollen Deutscher Meister werden, uns den Titel wieder zurückzuholen. Im vergangenen Jahr war es am Ende nach den tragischen Ereignissen vom Sachsenring nicht einfach für uns und für die anderen wohl auch nicht. Den Titel hätte ich aus diesem Grund speziell einem Team gegönnt. Jeder, der sich in der Szene auskennt, weiß, wen ich hier meine.
Warum fahrt ihr keine WM?
Teamintern haben wir uns dazu entschieden, dass wir die Deutsche Meisterschaft fahren. Das Budget reicht halt momentan nicht aus für beide Wettbewerbe. In Oschersleben und Le Castellet wollen wir aber als Gaststarter dabei sein.
Ist die Sidecar-WM eine Option für die Zukunft für euch?
Ja, schon. Eigentlich wollten wir schon in diesem Jahr mitfahren, zu 90 Prozent sind wir aber 2016 in der WM dabei.
Was sagst du zu der angedachten Reduzierung des Hubraums auf 600 ccm für F1-Gespanne und einer Zusammenlegung mit den F2?
Ich bin dem positiv gegenüber eingestellt. Es gibt unterschiedliche Diskussionen und Meinungen zu diesem Thema und wir haben uns damit im Team auch schon befasst. Wir meinen, dass es irgendwie voran gehen muss. Wenn es immer weniger Gespanne werden, wird man diese Klasse bald nicht mehr fahren. Man muss den Sport kompakter, spannender und vor allem günstiger machen. Hauptziel sind doch volle Fahrerfelder und ein bezahlbarer Sport.
Wer wird um den IDM-Titel in dieser Saison dabei sein?
Schnell ist der Rutz mit dem Hofer, natürlich Sattler/Trautner und wir. Wir werden am Wochenende sehen, was sich die Konkurrenz über den Winter hat einfallen lassen.