Josef Sattler jetzt mit Uwe Neubert in der LCR Suzuki
Josef Sattler holte mit Johann Hölzlwimmer 16 Punkte am Lausitzring
Eigentlich wollte Josef Sattler (50) mit seinem etatmäßigen Beifahrer Stefan Trautner (31) den Deutschen Meistertitel in dieser Saison verteidigen. Ein Überschlag auf einer Ölspur beim IDM-Auftakttraining am Lausitzring brachte die Pläne des deutsch-österreichischen Teams gehörig durcheinander. «Das war bitter, denn von den ersten Zeiten her wäre es ein Traum gewesen», blickt Sattler zurück, «wir wollten gerade die nächste Runde auf Zeit fahren, da sah ich die Flagge und lag auch schon auf dem Dach.»
Während sich der Trifterner den rechten Oberarm grün und blau prellte, erwischte es seinen Beifahrer wesentlich schlimmer. Sattler: «Der Stefan hat einen mehrfachen Mittelfußbruch erlitten und sein Sprunggelenk ist mit Fixteuren versteift worden. Er will zwar möglichst schnell wieder ins Gespann rein, aber wahrscheinlich fällt er die ganze Saison aus.»
Das Rennen auf dem Lausitzring bestritt Josef Sattler dann mit Aushilfsbeifahrer Johann Hölzlwimmer, der eigentlich mit Helmut Lingen fährt. Das Ende war dann viel besser als vorher gedacht: Platz 3 und 16 IDM-Punkte. «Ja, das war nicht schlecht, aber wir haben schon vom Ausfall Kretzers profitiert», meinte Sattler später.
Über den Einsatz Hölzlwimmers war der LCR-Suzuki-Pilot zwar froh, aber trotzdem ging er auf die Suche nach einem neuen permanenten Passagier. «Zum Ersten ist der Johann schon in einem anderen Gespann fest dabei und dann ist es auch besser, wenn Fahrer und Beifahrer ungefähr das gleiche Gewicht haben. Rechts herum ging es mit dem Johann sehr gut und auch auf der Geraden waren wir schnell, aber in den Linkskurven ging das Rad rechts immer etwas hoch, da er leichter ist als ich.»
Bei der Suche nach Ersatz waren die IDM-Kollegen behilflich. «Viele haben sich umgehört und nachgefragt», erinnert sich Sattler, «dann hat mir Christian Ruppert den Tipp mit dem Uwe Neubert gegeben. Ich habe ihn angerufen und er hat sofort zugesagt. Ich kenne ihn als Beifahrer von Mike Roscher und so werden wir uns am Freitag in Zolder die Hand geben und dann raus zum ersten freien Training auf die Rennstrecke fahren.»
Die Meisterschaft sieht Josef Sattler jedenfalls noch in Reichweite: «Wenn es mit dem Uwe und mir passt, warum sollten wir dann keine Chance haben? Nach dem zweiten Qualifying am Samstag können wir schon mal sagen, wo wir momentan stehen.»
Zur Diskussion um die Zusammenlegung der F1- und F2-Gespanne bei gleichzeitiger Hubraumreduzierung auf 600 ccm hat Sattler seine eigene Meinung. «600 ccm interessieren mich nicht, das ist dann letztlich was für Jockeys. Und wenn das doch eingeführt werden sollte, dann muss ein nötiges Gesamtgewicht für Fahrer, Beifahrer und Motorrad her, damit die Leichtgewichte nicht im Vorteil sind. Vielleicht könnte man einfach alles so lassen wie es ist, aber dafür die Distanzen verkürzen, so wie es in England gemacht wird. Dann gäbe es keine Diskussionen darüber, dass die Beifahrer am Ende keine Kraft mehr hätten, das 1000er-Bike auf dem Boden zu halten».