Josef Sattler: «Wer fährt wem wann in die Karre?»
Josef Sattler und Uwe Neubert waren beim letzten Lauf zur IDM in Hockenheim angetreten, um Platz 2 einzufahren, da Uwe Gürck und sein österreichischer Beifahrer Manfred Wechselberger schon seit Assen als Meister feststanden. Das Wichtigste für das bayerisch-sächsische Duo war daher, die nur einen halben Punkt vor ihnen liegenden Mike Roscher und Anna Burkard hinter sich zu halten und vor allem einen Ausfall zu vermeiden.
Das finale Rennen entwickelte sich gut für Sattler/Neubert, sie kontrollierten ihre Konkurrenz einschließlich André Kretzer/Jens Lehnertz vom MSC Freier Grund und hätten gemütlich dem Vizemeistertitel entgegen fahren können.
Von wegen!
Die letzten Runden waren geprägt vom Zweikampf zwischen Gürck/Wechselberger und Sattler/Neubert. Die beiden Gespannteams rauften sich auf der Strecke, dass es eine helle Freude für die vielen Fans auf den Tribünen war. Josef Sattler war besonders motiviert: «Der Meisterschaftsstand war mir in dem Moment egal, ich wollte den Uwe in diesem Rennen packen und habe gedacht, dir gebe ich keinen Meter. Aber wir wollten beide gewinnen.»
Nachdem Sattler/Neubert vor der Mercedes-Tribüne innen durch kamen, fuhren Gürck/Wechselberger dann aber doch wieder vorbei. «Ich habe dann in der vorletzten Runde nicht angegriffen, sondern auf meine Chance gewartet», so Sattler im Nachhinein, «es wurde aber ziemlich eng und hektisch und die Frage war eigentlich nur, wer wem wann in die Karre fährt. Dann war ich eigentlich schon klassisch durch, da hat der Uwe dagegen gehalten. Ich wollte ihm aber zeigen, dass er es mit mir nicht wieder so machen kann wie in Belgien. Dann hat es kurz gerumst und unsere Beiwagen-Abdeckung war ab. Das war es dann. Uwe und der Yeti waren Erste, wir Zweite, auch gut.»
Für die kommende IDM-Saison plant Josef Sattler den Umstieg auf einen BMW-Motor. «Die BMW hat gegenüber meiner Suzuki schon zirka 20 PS mehr Basisleistung», erklärt der 50-Jährige, «so um die 200 PS und dann ist da auch die andere Elektronik.» In der abgelaufenen Saison hatte der Bayer immer wieder mit verschiedenen technischen Problemen zu kämpfen. Beim extrem heißen Rennen auf dem Hungaroring beispielsweise überhitzte das Aggregat, weil Reifenpartikel den Kühlerschacht dicht gemacht hatten.
Ein Umstieg von 1000 auf 600 ccm im F1-Gespann kommt für Josef Sattler nicht in Frage: «Das wäre doch nur was für Leichtgewichte, ich wäre für den 600er zu schwer. Um es gerecht zu halten, müssten sie schon ein Mindestgewicht einführen, fahrfertig inklusive Mensch, Ausrüstung und Maschine.»