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Markus Schlosser: «Lausitzring ist zweites Rijeka»

Von Rudi Hagen
Markus Schlosser und Daniel Hauser auf dem Lausitzring

Markus Schlosser und Daniel Hauser auf dem Lausitzring

Markus Schlosser und Aushilfsbeifahrer Daniel Hauser fuhren beim ersten Qualifying der Seitenwagen auf dem Lausitzring Bestzeit. Der Schweizer kritisierte anschließend den welligen Belag.

Markus Schlosser ist wieder eingestiegen in den Seitenwagensport. Der 44-Jährige aus Schönbühl bei Bern startet 2016 nicht nur permanent in der WM, sondern auch in der IDM. Beim ersten Lauf auf dem Eurospeedway Lausitz hilft bei dem Schweizer sein Landsmann Daniel Hauser (42) aus, da der reguläre Passagier Thomas Hofer aus beruflichen Gründen verhindert ist. SPEEDWEEK.com sprach mit Markus Schlosser.

Markus, ihr seid im ersten Qualifying mit 1:47.490 Min Bestzeit gefahren und wart damit mehr als zwei Sekunden schneller als Roscher/Burkard, Sattler/Neubert und den Weltmeistern Streuer/Koerts. Gut, oder?

Ja, es ist alles in Ordnung. Das Motorrad läuft und mit dem Beifahrer klappt es. Wir sind im Plan.

Warum bist du wieder aktiv eingestiegen in den Sport?

Als die FIM im letzten Jahr festgelegt hat, dass mindestens 15 Fixstarter in der Weltmeisterschaft dabei sein müssen, habe ich mir gesagt, es kann nicht sein, dass es keine WM-Wertung mehr gibt. Und ich hatte ja auch noch das ganze Material zuhause in der Werkstatt stehen. Ich musste nur das Motorrad ein bisschen überarbeiten und dann konnte es auch schon wieder losgehen.

Warum hattest du überhaupt aufgehört mit dem Seitenwagensport?

Ich hatte sehr große Differenzen mit den technischen Kommissaren bei der FIM. Und ich wurde dort auch wirklich nicht anständig behandelt. Bei mir haben sie immer alles nachgeschaut und alles beanstandet und der Engländer neben mir hatte nicht mal die formale Startnummer auf das Motorrad geklebt und von dem Rest sprechen wir mal gar nicht. Und bei dem haben sie nicht mal im Ansatz was geschaut. Die haben mich das ganze Jahr gepiesackt. In Oschersleben ist das Fass dann übergelaufen. Wir waren Fünfte im Zielleinlauf und wurden komplett kontrolliert. Die anderen, so wurde mir gesagt, werden auch kontrolliert. Angeblich. So funktioniert das Ganze einfach nicht, habe ich dann gesagt und meine Konsequenzen gezogen.

Und das ist jetzt vergessen?

Ja.

Du fährst jetzt auch in der Seitenwagen-WM mit. Ist die Konkurrenz dort größer als in der IDM?

Auf jeden Fall. Die Teams in der WM sind schon richtig schnell. Es sind immer noch die Schnellsten der letzten zehn Jahre in der WM dabei.

Und wie schätzt du die IDM ein?

Die IDM war immer eine super Klasse und das ist sie auch jetzt noch. Ich muss aber ganz ehrlich sagen, dass ich nur auf Bitten der IGG zur IDM gekommen bin und mich hier fest für die Saison eingeschrieben habe. Ich war eigentlich dagegen und habe das auch immer gesagt. Ich bin zwar jetzt permanenter IDM-Starter, aber ich will den Titel gar nicht holen. Ich fahre nicht alle IDM-Rennen mit, nur Lausitzring, Nürburgring, Schleiz und vielleicht Hockenheim, denn ich will niemandem von den Jungs den Titel nehmen. Ich nutze die IDM-Rennen nur, um hier zu trainieren.

Aber Weltmeister würdest du schon gerne werden, oder?

Ja, das wäre ein Wunsch. Ein Sportler muss den Wunsch haben Titel zu gewinnen, sonst ist er fehl am Platz.

Wie findest du den Lausitzring?

Ich finde, er hat schon extrem gelitten. Der Belag ist extrem wellig, speziell für uns, da wir relativ wenig Federweg haben. Die Motorräder springen da extrem herum. Es ist sehr unangenehm, selbst bei der weichsten Federeinstellung. Wir haben über Jahre hinweg über Rijeka gespottet und gesagt, der Kurs hätte absolut kein Weltmeister-Niveau, aber heute muss ich sagen, dass das hier ein zweites Rijeka ist. Die Bodenwellen sind brutal, beim Darüberfahren hebt es das Motorrad richtig ab und zwar vor allem beim Geradeausfahren. Für die Solisten ist das wohl nicht so schlimm, denn sonst würden sie mehr verunfallen.

Die Schweiz ist bei den Seitenwagen wieder stark vertreten.

Ja, die Schweiz war immer stark in der Seitenwagenklasse in den letzten 30 40 Jahren, so wie England und Deutschland. Aber es fehlt der Nachwuchs, das ist schlimm. Ich helfe schon immer wo ich kann, so wie jetzt aktuell beim jungen Wyssen. Ich bin interessiert daran, dass es weitergeht mit dem Sport.

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