Christian Ruppert: «Großer Dank an Michael Galinski»
Ruppert/Wäfler mussten in Schleiz gute Nerven haben
Nach dem Pech der Vormonate, wo Christian Ruppert und Ueli Wäfler nur Probleme mit der vom Slowenen Janez Remse erworbenen Yamaha YZF-R1 RN22 hatten, sollte es ab Zolder vorwärtsgehen in der IDM Sidecar. Dazu hatte Ruppert das System voll zurück gebaut und das alte Big-Bäng-Aggregat von Yamaha wieder zum Einsatz gebracht.
So konnte das deutsch-schweizerische Duo in Zolder mit Platz 7 die ersten IDM-Punkte einfahren. Auf der Berg- und Talbahn Schleizer Dreieck lief es dann im Training auch recht ordentlich. Nach den Qualifyings fand man sich zum Rennen auf Startposition 7 wieder.
Vor dem morgendlichen Warm-up am Sonntag kam dann der Rückschlag: Die Zylinderkopfdichtung war hin. «Wir haben es gleich nach dem Anlassen gemerkt, da stimmt was nicht», klagte ein sichtlich mitgenommener Ruppert vor der Mittagspause gegenüber SPEEDWEEK.com.
Was tun? Bis zum Start des Rennens um 16.15 Uhr war es noch einige Stunden hin. Aber der Wechsel der Zylinderkopfdichtung an einem Rennmotor ist alles andere als ein Zuckerschlecken. Sollten Ruppert/Wäfler wieder nur zuschauen können? Oder sollten sie am besten gleich alles zusammenpacken und heimreisen?
Weit gefehlt. Da war doch noch die gute Fee, beziehungsweise der Fee oder wie man in Skandinavien sagt, der Troll.
Michael Galinski war zur Stelle, derjenige, der dem Team Ruppert schon des Öfteren mit Rat und Tat zur Seite stand. Galinski, genannt Galle, hatte zwar mit seinem Team Yamaha MGM bei den Superbikes ohnehin genug Arbeit in Schleiz, aber er fackelte nicht lange und brachte Rupperts «Prinzessin» wieder zum Laufen.
Mit einer Ruhe und Souveränität ohnegleichen öffnete der Cuxhavener den Motor, baute ihn bis zur Kopfdichtung herunter, schmirgelte hier und da, reinigte und brachte die neue Dichtung an. Anschließend alles wieder zusammengebaut und festgeschraubt. Ruppert und sein Team assistierten nach Anweisung und erledigten dann die Restarbeiten.
Danach schwang sich Michael Galinski auf seinen Roller und brauste zu seinem Team unten im Start-/Zielbereich, wo sich Florian Alt und Lukas Trautmann auf ihren zweiten Superbike-Lauf vorbereiteten.
Anschließend lief Rupperts Yamaha wieder einwandfrei und im Rennen, welches ein Regenrennen war, hielten er und sein Beifahrer Ueli Wäfler bis in die letzte Runde hinein Platz 6. «Ja, aber dann haben uns der Schröder und der Pichler doch noch überholt», erzählte Ruppert, «mein Visier beschlug immer stärker und ich hatte Mühe etwas zu sehen. Aber trotzdem sind wir zufrieden mit dem Verlauf und unser ganz großer Dank geht an Michael Galinski. Ohne ihn hätten wir nicht starten können.»
Am kommenden Wochenende machen Ruppert/Wäfler einen Ausflug in die Seitenwagen-WM. Beim Gamma-Racing Day in Assen (NL) werden am Sonntag bei gutem Wetter bis zu 100.000 Zuschauer erwartet. Morgens fahren Motorräder, unter ihnen auch der Spanier Dani Pedrosa aus der MotoGP, am Nachmittag Autos. Der Eintritt ist frei, die Gratis-Zugangskarte kann man sich im Internet herunterladen.