IDM Sportbike: Kawasaki war gegen den frühen Wechsel

Kein Auftritt in der IDM
Schon jetzt zeichnet sich ab, dass zahlreiche Hersteller mitmachen. Potenzielle Motorräder sind nicht nur für die neue WM ab dem Jahr 2026 sondern ab sofort auch für die Sportbike-Klasse, unter anderem in der IDM, die Aprilia RS 660, die Honda CBR650, die Kawasaki Ninja 650, die Triumph Daytona 660 oder die Yamaha R7. FIM und Dorna verfügen über ausreichend Erfahrung, um die Motorräder auf ein ähnliches Niveau zu bringen. Die IDM führt bereits in diesem Jahr diese neue Kategorie ein, auch in Italien hat man sich zu diesem Schritt entschlossen. Vorreiter ist jedoch – wie bei der Supersport-Next-Generation – die Britische Serie, in der die Sportbike-Klasse bereits etabliert wurde. Erster Gewinner ist Triumph-Pilot Richard Cooper vor Edoardo Colombi auf Triumph.
Im Gespräche mit SPEEDWEEK.com erklärt Kawasaki Deutschland-Chef Jürgen Höpker Seibert, wie die Lage bei den Grünen ist.
Habt ihr als Hersteller für die neue Klasse in der IDM gestimmt? Ein Jahr vor dem WM-Debüt…
Wir wurden über die Pläne des Promoters informiert, damals arbeiteten wir daran, ein Kawasaki unterstütztes Team in die Supersport 300 zurückzubringen. Diese Aktivität haben wir dann direkt gestoppt. Wir waren dagegen, und es war uns klar, dass wir kein adäquates Basismotorrad für diese Klasse haben. Wir wussten von unseren englischen Kollegen, dass die Ninja 650 in einem halbwegs wettbewerbsfähigen Trimm extrem teuer wird, was dem Geist einer Einstiegsklasse widerspricht. Leider sind wir zum Zuschauen verdammt und haben guten jungen Fahrern, die wir sehr schätzen, keine Perspektive bieten können. Genauso ärgerlich ist, dass wir die für unsere Verkaufszahlen sehr wichtige Ninja 500 nicht mehr im Rennsport einsetzen können.
Wie sieht euer Engagement in dieser neuen Klasse aus?
Wir warten auf das Reglement der FIM, Kawasaki Europa diskutiert hier intensiv mit den Verantwortlichen über die finalen Parameter. Wenn unsere Ninja ZX-4RR in das Reglement passt, steigen wir ein. Das bedeutet, diese Saison werden wir nicht dabei sein. Ob wir in Zukunft dabei sein werden, hängt von zwei Stellgrößen ab: Wie sieht das FIM-Reglement in Bezug auf die ZX-4RR aus? Bleibt die IDM bei dem BSB-Reglement oder wird das FIM-Reglement, falls es anders ist, übernommen? Generell stehen wir der Klasse positiv gegenüber, sie stellt eine sehr gute Aufstiegsmöglichkeit für die Fahrer unseres Ninja ZX-4RR Cup dar.
Was versprecht ihr euch davon, auch mit Blick auf die WM?
Soweit zu denken, macht für uns in der momentanen sehr unübersichtlichen Situation keinen Sinn. Zuerst muss geklärt werden, ob wir ein passendes Bike für die Klasse haben. Wir stehen in engem Kontakt mit einem WM-Team, dass in Deutschland in Kooperation mit uns ein Junior-Team an den Start bringen will. Allerdings erst, wenn die Rahmenbedingungen geklärt sind.
Wie ordnest du das Interesse für die neue Klasse seitens Fahrer und Fans ein?
Nun, geredet wird viel im Fahrerlager. Anfragen gibt es auch viele, die Einschreibungen werden dann die Wahrheit zeigen. Ich drücke dem Promoter die Daumen, auch wenn die Entscheidung für Kawasaki nicht gut ist. Wir haben durchaus Verständnis dafür, dass sie aus finanzieller und sportlicher Sicht die Supersport 300 nicht noch ein Jahr austragen.