Sarah Heide und der Hockenheim-Fluch
Sarah Heide wird Zwölfte trotz Kupplungs-Defekt
IDM-Supersport-Pilotin Sarah Heide wollte den Fluch der letzten vier Jahre, nämlich bei der Rundenzeit an der 1.32 er Marke hängen zu bleiben, am vergangenen Wochenende beim vorletzten IDM-Wochenende beenden. «Vielleicht lief es deshalb ganz anders als geplant» überlegte Suzuki Teamchef Stefan Laux. «Sarah mühte sich sichtlich ab und fand weder Rhythmus noch Zeit. Man baute das Fahrwerk von A bis Z um. Einmal klemmte es hinten, dann wieder vorne.»
Frustriert ohne Ende belegte sie den 20. Startplatz und die Enttäuschung war dem ganzen Team ins Gesicht geschrieben. Für das Rennen tauschte das Team nochmals die Federn, sowohl hinten als auch vorne. Was sich dann als besser erwies.
Im ersten Rennen am Samstag fuhr Heide über eine Sekunde schneller als im Zeittraining und belegte zum Schluss den zwölften Platz bei der Punktevergabe. Im Warm-up Sonntagfrüh unternahm die Suzuki-Pilotin noch einen Startversuch. «Das wurde ihr im Rennen zum Verhängnis», meint Laux später.
«Als Sarah zur Startaufstellung kam, teilte sie mir aufgeregt mit, dass die Kupplung rutsche», erzählt er. «Ich habe sie dann erst einmal beruhigt und sie angehalten, die Kupplung zu schonen und früher hoch zu schalten, was anderes könne man jetzt nicht tun.»
Fluch gebannt
In der dritten Runde des zweiten Rennens fuhr Heide mit einer Zeit von 1:30,6 ihre schnellste Runde auf dem Hockenheimring. Der Fluch wurde damit gebrochen. Bis auf den elften Platz arbeitete sich Heide nach vorne, als sich die Kupplung drei Runden vor Schluss ganz verabschiedete. Es reichte aber erneut für Platz 12.
«Das war ein verrücktes Wochenende», fasst Heide zusammen. «Wir haben beim Fahrwerk einen großen Schritt gemacht. Ich kann es nur noch nicht perfekt umsetzen, da ich mich erst daran gewöhnen muss. Vor allem muss ich mich daran gewöhnen, das Motorrad aggressiver zu fahren, um die neuen Einstellungen zu nutzen.»
«Die Aktion mit der Kupplung war blöd, aber das kommt vor» lautet Laux’ Fazit. «Sarah hatte sie im Warm-up verheizt und es beim Reinfahren in die Box nicht gemerkt. Vor dem Rennen hat man nicht die Möglichkeit, zu testen. Und Sarah hat wieder was gelernt. Nämlich wann man einen Start nicht übt.»