Sarah Heide: «Das Motorrad war wie ein Brett»
Am letzten Wochenende ging es zum Heimrennen von Sarah Heide auf den Sachsenring. Die Suzuki-Pilotin hatte schon öfters gezeigt, dass sie sich auf ihrer Strecke wohl fühlt, dementsprechend hoch waren die Erwartungen.
Dass es anders kommen sollte, zeigte sich schon im ersten Zeittraining. Wie ein Sprung ins kalte Wasser ging es am Samstag ohne freies Training gleich auf Zeitenjagd. Es war schnell klar, dass etwas nicht stimmte, als Heide nicht unter 1:30 kam und nach fünf Runden die Box ansteuerte. «Das Motorrad fährt sich wie ein Brett», lautete ihre Beschreibung.
Ein Defekt am Federbein entpuppte sich als Ursache. Leider war das Zeittraining schon gelaufen und Heide musste sich mit dem 18. Startplatz zufrieden geben. «Nach einem turbulenten Start ins erste Rennen fuhr Sarah gleich in der ersten Runde 1:29 und in den darauf folgenden tiefe 1:28er Zeiten», berichtet Teamchef Stefan Laux. «Das zeigte mir, dass mit dem Motorrad wieder alles in Ordnung war.» Zum Schluss sprang der 12. Platz heraus, nicht ganz das, was sich die Suzuki-Pilotin vorgenommen hatte.
Richtig turbulent wurde es im Sonntagsrennen. «Ein Sturz zweier Fahrer direkt vor Sarahs Vorderrad riss ein riesiges Loch zu den Vorderleuten», schildert Laux. «Darauf puschte Sarah richtig nach vorne und schloss nach einer Runde die Lücke und kämpfte um die Plätze 10 bis 14. Vermutlich auf Grund der abkühlenden Asphalttemperaturen bauten die Reifen in der Mitte des Rennens stark ab, so dass Sarah den Anschluss nicht mehr halten konnte. Zum Schluss rettete sie noch einen Punkt.»
«Das IDM-Wochenende am Sachsenring ist für mich das Highlight des Jahres», meint eine enttäuschte Heide. «Meine Fans und Sponsoren sind hier zahlreich vertreten und es macht viel Spaß, vor dieser Kulisse zu fahren. Leider konnte ich meine Erwartungen durch den Schlamassel im Zeittraining nicht ganz umsetzen.»
«Der Defekt am Federbein muss bei dem Ausritt in Schleiz passiert sein und blieb unbemerkt», überlegt Laux. «Durch das fehlende Training kam das dann leider erst im Zeittraining am Sachsenring zum Vorschein. Es ist einfach nicht akzeptabel und gefährlich, auf dem Niveau, auf dem die Klasse sich bewegt, gleich von 0 auf 100 ohne Abstimmung zu fahren. Das mit dem nachlassenden Reifen am Sonntag war mein Fehler, ich hätte den Luftdruck um ein Zehntel korrigieren müssen. Durch die sinkenden Asphalttemperaturen baute der Reifen zu schnell ab und verlor an Grip. Das sind die Erfahrungswerte, die wir mit den neuen Reifen noch sammeln müssen. Zufrieden dürfen wir mit dem Wochenende nicht sein, aber wir werden weiterhin daran arbeiten, um weiter nach vorne zu kommen.»