Christian Stange (Suzuki): «Mach’s wie Rossi»
«Das war mein erster Sieg seit dem 13. Juli 2013 auf dem Sachsenring», erklärte Christian Stange vom Team HPC-Power Suzuki Racing nach dem ersten IDM Supersport-Rennen auf dem Lausitzring andächtig. Aus seiner Stimme sprach jede Menge Stolz und ein bisschen Erleichterung.
Damals gewann der heute 16-Jährige ein Rennen im ADAC Junior Cup. Dass der nächste Sieg nach seinem verletzungsbedingten Ausfall in der vergangenen Saison nur eine Frage der Zeit sein würde, deutete sich schon länger an. Stange holte zuletzt zwei zweite Plätze in Zolder.
In die Lausitz reiste er mit einem festen Ziel: «Später bremsen als Tatu Lauslehto». Der Finne hatte dem Nachwuchsmann nämlich bisher bessere Platzierungen durch seine Spätbremsmanöver verdorben. Stange startete von der dritten Position ins Rennen. Die Pole-Position hatte Christian von Gunten (Kawasaki Schnock Team Motorex), auf Startplatz zwei stand Jan Bühn (Team Räth-Romero-Yamaha).
Der derzeitige Spitzenreiter in der Gesamtwerung Tatu Lauslehto (Team Suzuki Stoneline-Mayer) musste nach einer mässigen Qualifikation aus Startreihe zwei ins Rennen gehen. Er hatte sich bei Experimenten mit der Gabel verzockt. In der siebten Runde zog Stange auf der Zielgeraden am bis dahin Führenden Christian von Gunten vorbei, Bühn tat es ihm kurz darauf gleich.
Während sich hinter Stange auch noch Konstantyn Pisarev beim Kampf um die Plätze einmischte, fuhr Stange seinen ersten Sieg in der Klasse Supersport 600 sicher nach Hause. «Ich war krass aufgeregt», sagte Stange. «Aber ich habe gleich in einen guten Rhythmus gefunden und wusste, dass ich von Gunten überholen kann. Da dachte ich: Mach‘s wie Rossi. Ich habe das Gas zugedreht, ihn mir angeguckt und bin an einer sicheren Stelle vorbeigegangen. Dann habe ich die vollen Tribünen gesehen und nochmals richtig gepusht.»
Der zweite Lauf lief nicht ganz so berauschend. Stange stieg per Highsider ab. Nach diversen Blitz-Reparaturen in der Boxengasse konnte er das Rennen wieder aufnehmen und ergatterte noch sieben Meisterschaftspunkte.