Team Freudenberg verhandelt über WM-Einstieg
Zumindest die Kleiderfrage war am vergangenen Wochenende im Team Freudenberg geklärt. Mir ihren beiden Supersport-300-Wildcard-Fahrern Tim Georgi und Max Kappler war auf dem Lausitzring alles in Yamaha-blau. Wenn Carsten und Michael Freudenberg mit Georgi im ADAC Northern Europe Cup unterwegs sind, wird die Teamkleidung in KTM-orange ausgepackt.
Mit Georgi war das Freudenberg-Team auch mit einer Wildcard bei den GP am Sachsenring und in Brünn dabei, wo Georgi im verregneten freien Training mit der Bestzeit glänzte. Mit Kappler steht sonst die IDM Supersport 300 auf dem Programm. «Ja ich blicke noch durch», versichert Carsten Freudenberg. «Aber es ist schon schwierig, mit zwei unterschiedlichen Marken zu arbeiten. Daher haben wir auch zwei fertig gepackte Transporter. Einmal für KTM und einmal Yamaha.»
Der seit Jahren vorherrschende Nachwuchs-Gedanke im Team Freudenberg soll auch in Zukunft die Hauptrolle spielen. Doch ein Blick in Richtung WM ist ebenfalls angesagt. «Eine permanente Teilnahme an der Supersport-300-WM würde mich schon reizen», gibt der Teamchef zu. «Wir denken bereits konkret drüber nach. Für Tim Georgi ist der Sprung in die Moto3-WM möglich. Es gibt schon das eine oder andere Angebot. Konkret ist da noch nichts. Die SSP-300-WM ist da sicherlich auch eine gute Alternative.»
Sollte sich das Team Freudenberg für die Supersport-300-WM entscheiden, ist parallel auch die IDM Supersport 300 möglich. Bei den Motorrädern gibt es nach dem Reglement so gut wie keine Unterschiede. Dieses Jahr tanzt Freudenberg auch für seinen Geschmack auf zu vielen Hochzeiten. «Die Entscheidung, dass es eine IDM gibt und wie die ausschaut», so Freudenberg, «kam arg spät. Daher mussten wir uns auch anderweitig orientieren.»
Der ADAC Northern Europe Cup hat Freudenbergs Zustimmung. Aber nicht ohne Einschränkungen. Die Teilnahme im Rahmen diverser Grand Prix, bei SBK-WM-Läufen oder bei der BSB stehen auf seinem persönlichen Prüfstand. Alleine ist er damit nicht. «Im Rahmen eines GP sind wir das fünfte Rad am Wagen», so die Meinung. «Und dann haben wir drei Trainings und ein Rennen. Am Start stehen wir erst, wenn das gesamte Programm schon vorbei ist.»
Gerne hätte er auch Nachwuchsklassen wie den ADAC Junior Cup wieder bei der IDM dabei. «Damals hatten wir ein Moto3-Team und ich bekam mit, was im Junior Cup los ist. Da habe ich zum ersten Mal gesehen, dass Georgi schnell ist und habe ihn weiter beobachtet. Jetzt bekommt man vom Nachwuchs kaum noch etwas mit.» Der Blick auf den Nachwuchs hat sich gelohnt. Georgi und Kappler revanchierte sich mit den Plätzen 8 und 9 und ihren ersten WM-Punkten.
Am Lausitzring-Wochenende hatte Freudenberg auch einen ersten Termin bei Veranstalter Dorna, um sich über den Einstieg in die WM 2018 schlau zu machen. «Unsere Fahrer Tim Georgi, Max Kappler und Jan-Ole Jähnig sind unsere erste Wahl.»