Toni Erhard: Kiefer-Pilot glänzt mit IDM-300-Pokal
Kiefer Racing meint es ernst mit Nachwuchsarbeit. Neben dem ehrgeizigen Projekt in der Moto3-Junior-WM tritt der traditionsreiche Rennstall auch auf nationaler Ebene auf höchstem Niveau in Erscheinung. Kiefer Racing arbeitet mit dem Schwarzenbacher Toni Erhard bereits seit mehreren Jahren zusammen. 2016 und 2017 gehörte Erhard zum Quartett von Kiefer Racing im ADAC Northern Europe Cup Moto3 in der Standard-Kategorie.
Nach dem kurzfristigen Aus des Cups Anfang des Jahres zögerten Kiefer Racing und Erhard nicht lange und planten den Wechsel in die vor einem Jahr in der IDM neu eingeführten Supersport-300. Im Eilzug-Tempo wurde eine KTM RC390R aufgebaut. Viel Zeit zum Testen blieb im Vorfeld nicht. Doch ein gutes Gefühl auf dem Motorrad und Strecken-Kenntnisse aus der Vergangenheit machten den Auftakt in der Motorsport Arena Oschersleben ein wenig einfacher.
«Um ganz vorne mitzumischen, reichte es allerdings noch nicht», analysiert Erhard nach der viertschnellsten Trainingszeit. «Für das erste Zeittraining hatten wir eine Änderung am Fahrwerk vorgenommen. Doch dieser Schritt funktionierte nicht wie erhofft. Nach wenigen Runden bin ich leider gestürzt. In diesem Moment wurde ich vom Fahrverhalten ein wenig überrascht und habe die Kontrolle verloren. Bis zum zweiten Qualifying sind wir wieder auf den vorherigen Stand zurückgegangen. Zudem galt es in dieser Session wieder Vertrauen aufzubauen und auf gar keinen Fall erneut einen dummen Fehler zu machen. Ich bin zwar schnell wieder in meinen Rhythmus gekommen und konnte auch relativ gute Rundenzeiten fahren, doch ich hatte mir insgeheim mehr als den vierten Startplatz ausgerechnet. Ausserdem schmeckte mir eine Sekunde Rückstand auf die Pole-Position gar nicht.»
Die Nachwuchsabteilung der IDM hatte bereits am Samstagnachmittag ihren ersten Auftritt, der für Erhard abermals mit dem vierten Platz endete. «Ich hatte mir als Ziel gesetzt, solange wie möglich an den ersten Drei des Qualifying dranzubleiben», lautete sein Plan. «Nach einem guten Start konnte ich dieses Vorhaben super umsetzen. Ich war immer dabei und konnte sogar einige Führungskilometer sammeln. Leider hatte ich zum Schluss ein paar Probleme mit zu überrundenden Fahrern. Daher reichte es letztendlich nur für den vierten Platz. Ich denke, das war trotzdem ein ordentlicher Einstand in der IDM Supersport 300. Ich war im Grossen und Ganzen zufrieden und bin mit einem guten Gefühl in das zweite Rennen gegangen.»
Im zweiten Rennen am Sonntag mischte Erhard erneut tapfer in der Spitzengruppe mit, weitere Führungskilometer waren fällig. Aber Abhauen war nicht drin, denn auch seine Mitstreiter, unter anderem die WM-Pilot Max Kappler und Jan-Ole Jähnung, sind mit allen Wassern gewaschen. «Sie waren einfach zu clever», so Erhard. «Trotzdem konnte ich mich gut behaupten und bis ins Ziel meinen zweiten Rang verteidigen. Insgesamt bin ich mit meinem Wochenende beim IDM-Auftakt sehr zufrieden. Wir haben sehr viel dazugelernt, sowie wir auch das Bike immer besser verstehen. Hoffentlich kann ich beim nächsten Rennen in Zolder in dieser Art und Weise weitermachen.»