Northern Talent Cup: Stimmen der Teamchefs
IDM Supersport 300
Mit dem Team RT Motorsports powered by SKM ist Rob Vennegoor in der Supersport-300-WM und IDM unterwegs und feiert dort gute Ergebnisse mit seinen jungen Talenten. Auch 2020 ist er mit seiner Mannschaft wieder am Start.
«Ja auch ich habe schon von dem neuen Cup gehört, der für junge Fahrer eine Plattform in Richtung MotoGP werden soll», sagt der Niederländer. «Es ist interessant für junge Fahrer, die den Traum von der WM verfolgen. Aber es gibt schon sehr viele Cups dieser Art in Europa. So zum Beispiel den European Talent Cup in Spanien, der British Talent Cup, der Asian Talent Cup und verschiedene Moto3-Meisterschaften wie die CIV in Italien und die CEV in Spanien.»
«Als Teambesitzer war ich noch in keiner Moto3-Meisterschaft oder einem Talent Cup dabei», erzählt er weiter. «Eines unserer Ziele ist, für junge Fahrer eine Plattform zu bieten, den Schritt von der IDM in die WorldSBK zu machen und das eben in der Supersport 300-Klasse. Für junge Fahrer ist es sicherlich immer schwer, ein anständiges Budget auf die Beine zu stellen. Mit unserem Programm, zusammen mit unserem Partner von Kawasaki Deutschland, haben wir ein gutes Modell für junge Fahrer geschaffen, den Sprung in die WM zu schaffen. Wir machen das mit unseren eigenen Teams, mit vier Fahrern in der IDM und vier Fahrern in der 300er-WM. Unser nächstes Projekt wird sein, auch in der IDM SSP 600 zu starten und der WM 2021.»
«Die guten Fahrer werden ihren Weg in Richtung MotoGP machen», ist er sich sicher, «und wir denken, mit guten Resultaten in der IDM und WM können sich die Fahrer erst einen guten Namen machen und dann weiterkommen. Die Idee hinter dem Northern Talent Cup und den anderen Serien ist nicht schlecht. Aber seien wir realistisch, nicht viele Fahrer werden es schaffen, eine Budget für die Moto3-WM zusammenzubringen. Von daher ist der Weg von IDM in die Superbike- und Supersport-WM und von dort aus vielleicht in die Moto2 ist auch kein schlechter Plan. Die talentierten und siegreichen Fahrer werden ihr Ziel erreichen, doch jeder muss seinen eigenen Weg finden.»
Knut Beinlich ist mit seinen Söhnen Christoph und Troy seit Jahren bei der IDM dabei. Unter anderem mit einer Kawasaki in der IDM SSP 300. Wie immer ein harter Kampf ist auch in diesem Jahr, das Budget für das kommende Jahr aufzutreiben. Es wird trotz Erfolgen nicht einfacher. «Bei uns gibt es leider nichts Neues», erklärt der agile Papa. «Wir sind immer noch fleißig auf Sponsorensuche, um ein Budget für nächstes Jahr zu sichern. Leider bis jetzt wieder nur Blabla. Troy ist für den NTC schon zu alt. Eine Ausrichtung in Richtung Moto GP haben wir ja schon nach dem Moriwaki Cup verworfen. Nach dem NTC musst du in die Moto3 Junior WM. Und das ist für keinen deutschen Fahrer machbar. Der Cup ist eine Totgeburt. Da ist der Yamaha-Cup im Rahmen der Superbike WM eine bessere Lösung für junge Talente.»
Carsten Freudenberg gehört mit seinem Vater Michael zu den fleißigsten Teamchefs in Sachen Nachwuchs. Bis jetzt schickten sie jedes Jahr ein neues Talent ins Rennen. Im letzten Jahr stellte das Team aus Bischofswerda mit Lennox Lehmann den 26. und damit letzten Gesamtsieger im ADAC Junior Cup.
«Bezügliches des neue Konzepts», erklärt Freudenberg, «finde ich es grundsätzlich immer positiv, wenn was gemacht wird für den Nachwuchs, um junge Fahrer zu unterstützen. Immer ein positiver Gedanke. Dem Konzept, das sich da jetzt ausgedacht wurde, muss man vielleicht erst einmal ein wenig Zeit geben. Was ich vielleicht ein bisschen nicht ganz so toll finde, ist, dass die Fahrer die Motorräder nicht mit nachhause bekommen können. Dadurch kann wenig trainiert werden. Ich weiß nicht, wie weit dann das Alles bedacht wurde. Dass junge Fahrer möglichst viel auf dem Motorrad sitzen müssen, um sich weiterzuentwickeln.»
«Zum anderen muss man dann erst mal sehen, wie sich die Konkurrenz in diesem Cup entwickeln wird», schildert er weiter. «Wenn natürlich aus allen Ländern die besten Fahrer antreten, wäre das schon ein sehr hohes Niveau. Es wäre wichtig, dass eine Art Selektion durchgeführt werden sollte, dass man schaut, dass da auch bisschen Qualität drin ist. Es ist natürlich eine gute Zwischenstufe zwischen der Supersport 300 und auch der Moto3. Sie haben ja versucht, ein Motorrad auf die Beine zu stellen, welches relativ leicht vom Gewicht ist und einer Moto3 nahe kommt. Das ist ein super Gedanke, dass man sich mit überschaubaren Mitteln in Richtung Moto3 vorbereiten kann.»
«Natürlich wissen wir alle, was auf uns zukommen wird, wenn es dann die Moto3-Klasse wird», so der Fachmann. «Dann ist das meistens mit enormen Kosten verbunden. Ich denke aber, dass auch dort der ADAC die Fahrer unterstützt, wenn es weitergehen wird. Man muss eben jetzt erst einmal in die Masse gehen. Ich wünsche und hoffe, dass dort wenigstens das Feld voll wird und auch Qualität drin ist, um dann auch Talente hervorbringen zu können. Man muss der Sache ein bisschen Zeit geben.»