Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Janusch Prokop: Einmal Platz 4 und einmal Schrott

Von Esther Babel
Nach der Seng hob das Vorderrad des IDM Supersport 600 Piloten ab und er gleich mit. Prokop kommt unbeschadet davon, doch seine Kawasaki erwischt es heftig. Und in der Tabelle geht es ein Stück abwärts.

Janusch Prokop hat ein gespaltenes Verhältnis zur Schleizer Piste, die zum Teil über sonst öffentliche Straßen führt und so als eine der letzten Naturrennstrecken gilt. «An Schleiz habe ich ehrlich gesagt nicht die besten Erinnerungen», gibt Janusch Prokop zu. «Letztes Jahr bin ich im ersten Training abgeflogen und im Matsch gelandet, ich war von oben bis unten eingesaut. Daher stehe ich ein klein wenig auf Kriegsfuß mit der Strecke.»

Dennoch stellte sich der Kawasaki-Pilot tapfer der Aufgabe. «In dieser Saison ist die Klasse wirklich hart umkämpft», erklärt er. «Die ersten fünf, sechs Fahrer kämpfen permanent um den Sieg mit.» Während es in den Freien Trainings noch den einen oder anderen Versuch bei der Abstimmung der Elektronik gab, hatte Prokop in den Qualifyings alles beieinander und konnte sich auf Anhieb um satte zwei Sekunden verbessern. Von Startplatz 6 ging es für Prokop dann ins Rennen.

Nach einem guten Start war der 20-Jährige dann als Anführer der Verfolgergruppe in den Kampf um Platz 3 verwickelt und konnte sich bis zu Rennhälfte gut halten. «Doch dann kam Kevin Wahr von hinten durchs Feld gepflügt», beschreibt er sein restliches Rennen, das für ihn auf Platz 4 endete. Wahr war durch einen Patzer zu Beginn des Rennens zurückgefallen und hatte sich mit seiner ganzen WM-Erfahrung wieder zurückgekämpft. «Er hatte einfach den besseren Speed», gibt Prokop zu. «Ein, zwei Runden lang habe ich noch das Letzte aus den Reifen rausgeholt. Ich bin ehrlich, am Schluss habe ich es gelassen. Das Risiko war einfach zu hoch, und Ranfahren ist das eine, aber an einem Kevin Wahr vorbeizukommen ist nochmal was anderes.»

Im zweiten Rennen hatte Prokop früher Feierabend als geplant. «Mein Start war super», beschreibt er sein Rennen, das für ihn mit Null Punkten in der Wiese endete. «Ich lag auf einem guten vierten Platz. Über die Distanz musste ich ein wenig abreißen lassen. Leider habe ich mich dann verschaltet und zwei Konkurrenten kamen vorbei.» Prokop sah, dass er schneller konnte als die beiden und legte sich einen nach dem anderen zurecht. «Dann hat sich mein Vordermann verschaltet und ich musste zwangsläufig vorbei. Die Seng runter, vor der Spitzkehre ist mir dann das Vorderrad abgehoben und ich bin gestürzt.»

Körperlich blieb der Kawasaki-Pilot unverletzte, doch die Rennfahrer-Ehre war entsprechend gekränkt, vor allem weil ihn der unplanmäßige Ausflug einige Plätze in der Tabelle gekostet hatte.
Die ZX6R hatte es allerdings umso schlimmer erwischt. «Es sieht böse aus», fasst Bischoff die Lage zusammen. «Ein Rahmenschaden, die Schwinge ist hinüber. Wir müssen zusehen, dass wir das bis Assen wieder hinkriegen.»

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