Kevin Wahr: «Ich wäre ja blöd, jetzt aufzuhören»
Bereits im Training zeigte der 29-jährige Schwarzwälder seine fahrerische Klasse und holte sich am Samstag die Bestzeit. Am Rennsonntag hatte Wahr mit seiner Yamaha vom Team MVR einen guten Start und kämpfte in der Spitzengruppe um die Führung. Weit gekommen ist er allerdings nicht. «Beim Anbremsen im Motodrom in der Sachs-Kurve gab mein Kontrahent Marc Buchner nicht nach», schildert Wahr das Geschehen, «und dadurch rutschten wir beide ins Kiesbett und mussten das Rennen bereits in der vierten Runde beenden.» Den ersten Lauf gewann Dominik Rubin aus Schwanau-Nonnenweier mit nur 0,163 Sekunden Vorsprung vor Patrick Hobelsberger und feierte seinen ersten IDM-Sieg.
Im zweiten Lauf am Nachmittag gewann Kevin Wahr mit einem Start-Ziel-Sieg sein drittes Saisonrennen in diesem Jahr. Im Ziel nach 15 Runden über die Gesamtdistanz von 55,38 km hatte er 0,589 Sekunden Vorsprung vor dem Niederländer Sander Kroeze und Daniel Rubin. Kevin Wahr drehte im zweiten Rennen auch noch die schnellste Runde in der Supersport 600-Klasse. Nach dem Rennen war der Yamaha-Pilot sehr zufrieden.
«Es ist schön, das Heimrennen in Hockenheim zu gewinnen», erklärte er, «es sind immer viele Freunde, Gäste und Sponsoren da. Da wir zu Rennbeginn alle dicht zusammenlagen, habe ich bei Rennmitte etwas mehr riskiert und ein paar schnelle Runden gefahren und mir einen kleinen Vorsprung herausgefahren. Es freut mich, dass ich jetzt noch gewinnen durfte und so ein schönes Rennen hatte. Ich werde ja immer älter und möchte im nächsten Jahr meine Verlobte Sonja heiraten. Wenn ich jetzt aber das letzte Rennen gewinne, wäre ich ja blöd, wenn ich aufhören würde. Ich habe noch Spaß daran und möchte auch in der nächsten Saison wieder fahren. Vielen Dank an das ganze MVR-Racing Team, die nach dem Sturz im ersten Lauf in nur einer Stunde das Motorrad wieder repariert hatten. Mit dem Erfolg heute ist es bereits mein 23. IDM-Sieg und der siebte Sieg hier in Hockenheim, damit wird die Saison optimal abgerundet.»
Nach 12 Rennen in der IDM-Supersport 600-Klasse holte sich Max Enderlein (Hohenstein-Ernstthal) mit 194 Punkten den ersten Meistertitel vor Daniel Rubin mit 174 Zählern. Als Dritter hatte Marc Buchner mit 149 Punkten nur einen Punkt Vorsprung auf Kevin Wahr mit 148 Zählern.