Marc Buchner: «Gradinger hat mir Feuer gemacht»
Beim Blick auf den Gesamtstand der IDM Supersport 600 legt Marc Buchner vom Team Buchner Motorsport seine bisher beste Saison hin. Er ist als Zweiter der Tabelle unterwegs. Doch das Jahr war auch ein ständiges auf und ab im Kampf um den Titel. Die ersten vier Rennen beendete Buchner jeweils als Zweiter. In Schleiz dann der Sturz im ersten Rennen und auf Grund der Gehirnerschütterung Verzicht auf das zweite Rennen.
«Das mit dem Punktestand muss man nüchtern sehen», erklärt Buchner im Rahmen des vorletzten IDM-Wochenendes in Assen. «Mein Ziel war und ist es, vorne mitzufahren. Und in Schleiz war ich wohl etwas zu ambitioniert. Max Enderlein ist im Quali eine 1.28,0 gefahren, ich eine 1.28,3. Im Rennen bin ich dann eine 1.27.7 gefahren. Da war dann wohl auch etwas Übermut dabei und es hat mich ausgehebelt.»
Schon ein Rennen später entschädigte sich Buchner auf dem Lausitzring mit einem lupenreinen Sieg. «Endlich hatte ich mein Ziel erreicht», erinnert er sich. «Bisher war ich ja immer konstant Zweiter. Aber bei der schnellen Passage auf der Gegengerade hatte ich noch mal eine Möglichkeit auf der Bremse. Der Sieg war dann schon was besonderes, denn meine Mannschaft hat viel Engagement gezeigt. Technisch hat man bei der R6 und dem IDM-Reglement ja kaum Möglichkeiten. Was ich auch gut finde. Aber vor allem die Datenauswertung und Nutzung haben wir intensiv betrieben.» Im zweiten Rennen patzte Buchner allerdings und rettete nur magere fünf Punkte über die Ziellinie.
Seit Ende letzten Jahres geht die Formkurve Buchners aufwärts und auch schon in den Jahren davor gab es einige positive Ansätze. «Ich habe manches überdacht», erklärt Buchner seine geänderte Einstellung. «Schon damals, als Thomas Gradinger mein Teamkollege war, ging was vorwärts. So als Teamkollege hat der mir echt Feuer gemacht und war dabei total entspannt.» Gradinger wurde im letzten Jahr Meister der IDM Supersport 600 und schaffte anschliessend den Sprung in die Weltmeisterschaft.
Buchners Ziel für Assen war am Donnerstagabend eher einfach gestrickt. Was will man auch sagen, bei 57 Punkte Rückstand auf den Führenden Max Enderlein. «Meine Leistung aus dem ersten Rennen am Lausitzring bestätigen», so Buchner. «Und wer weiß, was alles in Assen passiert. Die Saison ist noch nicht vorbei.» Man könnte meinen, Buchner hatte da schon einen Blick in die Zukunft geworfen.
Denn Max Enderlein hatte sich am Freitagmorgen beim Regentraining lang gemacht und sich dabei das rechte Schlüsselbein gebrochen. Dadurch dürfte die Saison zum Ende hin wieder spannend werden. Auch wenn Buchner am Wochenende gleich zwei Mal gewinnen sollte, wird Enderlein immer noch vorne sein. Doch aus seinen 57 Punkten Vorsprung wären dann sparsame sieben geworden. Auch Dennis Lippert und Kevin Wahr dürften ihre Chancen, die Meisterschaft nochmals zu drehen, wittern. Es ist wieder spannend geworden.