MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Martin Vugrinec: Nachträgliche IDM-Sperre durch DMSB

Von Esther Babel
Eigentlich wollte der Kroate aus der IDM Supersport 600 in Assen wieder angreifen. Doch weil er sich in Schleiz mit einem Knochenbruch in die Startaufstellung mogelte, bekommt er jetzt die Quittung vom Verband.

Dass Martin Vugrinec immer mit vollem Einsatz, manchmal auch ein wenig drüber raus, unterwegs ist, ist bekannt. Doch welchen Husarenritt der Kroate im Rahmen der IDM am Schleizer Dreieck abgeliefert hat, übertrifft die bisherigen Auftritte des selbsternannten Spiderman um Längen. Der Deutsche Motor Sport Bund DMSB fand die Aktion allerdings weniger witzig und verpasste dem Kroaten jetzt eine Sperre für den IDM-Lauf in Assen. Seine eh nicht mehr ganz intakten Titelchancen haben sich damit wohl erledigt.

«Wie du weißt», erklärt er gegenüber SPEEDWEEK.com die verzwickten Umstände der Sperre, «hat sich im ersten Freien Training in Schleiz mein Bremshebel verklemmt und hat mich vom Motorrad katapultiert. Bei diesem Sturz riss das Band (Verbindungsgewebe) zwischen Schlüsselbein und Schulter. Ich wusste von früher, dass die IDM-Ärzte sehr konservativ sind und dass sie mich nicht fahren lassen würden.»

Nach der Röntgen-Aufnahmen im Krankenhaus von Schleiz bestand vor Ort die Möglichkeit, die Verletzung mit einer Metallplatte wieder geradezurücken. Doch nach Rücksprache mit seinem vertrauten Arzt in seiner kroatischen Heimat, fiel die Entscheidung. «Also fuhren wir, mein Vater Ivica, mein Mechaniker David und ich am Freitag von Schleiz nach Zagreb», erzählt Vugrinec vom Trip, der sich mit Hin- und Rückfahrt über 1600 Kilometer zog. «Ich wurde am Samstag um 2 Uhr morgens operiert und schaffte es, kurz vor der Qualifikation in Schleiz zurückzusein.» Vom Startplatz 11 fuhr Vugrinec im ersten Renne auf den fünften Platz, im zweiten Lauf schied er bereits in der ersten Runde aus. Beim Rennarzt war er nicht vorstellig geworden.

«Du kennst die Ergebnisse, also konnte ich natürlich fahren», lautet seine Ansicht. «Nach meiner Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Most war jeder super beeindruckt von meinen Ergebnissen. Aber ich weiß, dass ich eigentlich in die Top-10 der Weltmeisterschaft fahren kann und meine Fans haben es verdient, zu wissen, was passiert ist. Also haben wir es veröffentlicht. Die Reaktionen von allen waren erstaunlich.»

«Aber der DMSB war damit nicht einverstanden», geht seine Geschichte weiter, «und beschloss, mich für Assen zu sperren. Wir wissen immer noch nicht, was mit den restlichen zwei IDM-Wochenenden sein wird. So wie die Dinge stehen, wurde mir die Meisterschaft entzogen und ich möchte mich lieber auf die nächste Saison konzentrieren und vielleicht einen weiteren Wild-card-Einsatz fahren. Die Pläne, wo ich fahren werde, werden bald kommen, aber mein Wunsch und unser Ziel ist es, in der Supersport-WM-Klasse mitzufahren, höchstwahrscheinlich nur bei europäischen Rennen. Aber das muss noch bestätigt werden.»

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