Vasco v.d. Valk: Karriere-Aus und ab nach Österreich
Vasco van der Valk
Von der IDM hatte sich Vasco van der Valk schon vor der Corona-Pandemie verabschiedet. Kurz vor dem Jahreswechsel erklärt der Niederländer nun seinen Rücktritt vom aktiven Rennsport. Zahlreiche Verletzungen und sinkender Spaß, welches beides ihre Spuren beim Thema Motivation hinterließen, und andere berufliche Ziele bewogen van der Valk zu diesem Schritt. In eigenen Worten schildert er die Hintergründe:
«Nach einer großartigen Karriere von mehr als 17 Jahren Motorradfahren habe ich beschlossen, mit dem Rennsport aufzuhören. Nach all den vielen wunderbaren Abenteuern mit Familie, Freunden und Sponsoren ist es an der Zeit, meinen Helm an den Nagel zu hängen. Dieser wunderbare Sport hat mir überall auf der Welt fantastische Abenteuer beschert: vom Aussteigen aus dem Schiff in England an einem Montagmorgen und dem direkten Weg zur Schule und dem Füttern der Giraffen in Südafrika bis hin zu Abenteuern in der Türkei, Hotels in der Tschechischen Republik und der Verrücktheit der Autovermietung in Spanien. Ich hatte die Gelegenheit, in vielen verschiedenen Rennklassen zu fahren, zum Beispiel in der Moto3 der Britischen Superbike-Meisterschaft und mit Wildcards in der World Supersport. Meine besten Saisons waren mit dem ILR Team in England und mein Jahr mit SWPN in Deutschland; die Jahre, in denen ich auch meine besten Ergebnisse erzielte.
In den letzten Jahren habe ich gemerkt, dass der Spaß und damit auch die Motivation langsam nachgelassen haben. Aber dieser Sport erfordert immer 110 % Einsatz, weil alles organisiert werden muss und der Wettbewerb auf der Strecke enorm ist. Ich bin immer aus Spaß an der Freude Rennen gefahren, aber als das nicht mehr klappte, habe ich eingesehen, dass es besser ist, aufzuhören und die schönen Erinnerungen zu bewahren. Der Sport hatte auch seine Schattenseiten, zum Beispiel brach ich mir etwa zehnmal etwas und erlitt mehrere Gehirnerschütterungen. Bei einer sehr hohen Motivation war dies nie ein Problem, aber wenn dies nicht der Fall ist, wird es immer schwieriger, die Folgen von Verletzungen zu bewältigen. Die Gehirnerschütterungen waren besonders schwierig, da sie mich im Alltag immer länger beeinträchtigten.
Ich blicke auf eine sehr schöne Zeit in meinem Leben zurück, die ich sicher nie vergessen werde. Meine Eltern sind mit mir um die ganze Welt gereist, und dafür möchte ich mich bei ihnen bedanken. Auch meine Sponsoren waren sehr wichtig. Wie wir alle wissen, ist Geld neben dem Talent der wichtigste Faktor in diesem Sport, und ohne meine Sponsoren hätte ich nie eine Chance gehabt! Vor allem Jaap Wisse (Amex Logisitics) und Ronald Koopmanschap (Koopmanschap Bouw Advies) waren vom ersten Jahr an ständig präsent. Jaap sah, wie ich in Barcelona in einem Hubschrauber abtransportiert wurde, und Ronald war ein gern gesehener Gast in der Box. Ich möchte auch ‚The Aunts‘ von Powerbikes dafür danken, dass sie sich um die Verwaltung gekümmert haben. Das war eine Menge Arbeit, da sie mir jeden Monat eine Nachricht schicken mussten, um mir mitzuteilen, dass ich die Rechnungen wirklich einreichen muss.
Jetzt werde ich mich auf meine berufliche Laufbahn konzentrieren. Ich habe mein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Erasmus-Universität fast abgeschlossen. In Zukunft werdet ihr mich mit meiner Freundin in Österreich wiederfinden, aber ich werde sicher ab und zu für ein schönes Rennen oder Event auf der Strecke sein. Ich danke euch allen für eure Unterstützung und Freundschaften, ohne euch hätte ich es nie geschafft.»