Max Enderlein: Erst IDM-Supersport-Titel, jetzt Beruf
Das Saisonfinale am Hockenheimring gestaltete sich für die Fahrer des M32 Racing Teams recht unterschiedlich. Während Jan-Ole Jähnig seine gute Form bestätigen konnte, hatte der frischgebackene Meister Max Enderlein so seine Probleme. Überschattet wurde das insgesamt schwierige Rennwochenende vom tragischen Unfall Leon Langstädtlers. Der IDM-Superbiker verlor im Freien Training am Freitag sein Leben.
Jähnig stellte seine Yamaha R6 in die zweite Startreihe auf den vierten Platz. Enderlein haderte nach seinem heftigen Sturz am Freitag aufgrund eines technischen Defekts in den Samstag-Qualifyings etwas mit sich und dem Bike. Nach den beiden Sessions stellte er sein Motorrad schließlich auf den Startplatz 7.
«Alles in allem war es für mich ein klassisches Hockenheim-Wochenende, das aufgrund der Ereignisse vom Freitag natürlich besonders tragisch war», schildert Enderlein seine Eindrücke. «Die Gedanken und das Mitgefühl des gesamten Teams sind bei Leons Familie und Freunden. Für mich persönlich verlief das Wochenende ähnlich schwierig wie die letzten Jahre. Nach meinem schweren Sturz am Freitag hatte ich Probleme, am Samstag wieder in den Rhythmus zu kommen. Hinsichtlich der Rennen war ich aber trotzdem optimistisch.
Vor dem ersten Rennen hatten wir dann allerdings Probleme mit dem Motorrad, wodurch ich nicht an den Start gehen konnte. Das zweite Rennen war dann ein wenig durchwachsen; Platz 4 am Ende. Aber es wäre eigentlich mehr drin gewesen. Anfangs habe ich mich ein bisschen schwergetan. Gegen Mitte des Rennens wurde das dann wieder besser. Und zum Ende zu hatte ich sogar die Möglichkeit, aufs Podest zu fahren. Allerdings bekam ich plötzlich Probleme mit meinem anlaufenden Visier, wodurch ich nicht mehr sonderlich gut sehen konnte. Ich wollte dann einfach nicht mehr das Risiko eingehen, doch noch zu attackieren.»
«Wenn ich auf die Saison schaue, war es alles in allem eine Riesen-Saison», versichert Enderlein. «Wir haben auch alle zusammen auf das super Jahr angestoßen, denn das komplette Team hat eine ganz tolle Leistung gezeigt. Ich bin da auf alle im Team sehr, sehr stolz. Es ist selbstverständlich auch großartig, dass die ganzen Sponsoren so mitgezogen haben. Ganz herzlichen Dank dafür. Jetzt heißt es für mich erst einmal, ins Berufsleben zu starten und dort Gas zu geben. Später wird sich dann zeigen, was im kommenden Jahr vielleicht motorsportlich möglich ist.»
«Das gesamte Wochenende stand unter keinem guten Licht nach dem äußerst tragischen Unfall am Freitag», muss auch Jan-Ole Jähnig eingestehe. «Ich denke, wir waren da alle in Gedanken bei den Angehörigen, den Freunden und dem Team von Leon. Das war definitiv auch für alle Fahrer nicht leicht, dort dann wieder aufs Motorrad zu steigen und weiterzumachen. Nichtsdestotrotz war es von der sportlichen Seite her für mich wieder ein recht ordentliches Wochenende. Es war allerdings nicht ganz der Abschluss, den ich mir vorgestellt habe, denn ich hatte mir zum Ziel gesetzt, aufs Podest zu fahren. Nach den Qualifyings sah es ja auch gut danach aus.»
«Am Sonntag war das Wetter leider nicht so auf unserer Seite», fasst Jähnig seine Rennen zusammen. «Da haben wir im ersten Rennen ein bisschen verwachst. Ich konnte überhaupt nicht umsetzen, was ich eigentlich wollte. Im zweiten Rennen stand ich mir dann vielleicht ein wenig zu sehr selbst im Weg, weil ich es zu sehr wollte. Ich konnte meine Leistung, die ich bis dahin in den Qualis gezeigt hatte, leider nicht abrufen. Es war also nicht der Abschluss, den ich mir gewünscht habe, wie es auch insgesamt durch Leons tragischen Tod am Freitag definitiv kein schöner Abschluss für die IDM-Saison war. Trotzdem bedanke ich mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei meinen Sponsoren, Unterstützern und Fans für deren klasse Unterstützung in dieser für mich und das gesamte Team doch sehr positiven Saison.»