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Luca Grünwald (Yamaha): «Zu kalt für harte Reifen»

Von Esther Babel
In Assen holte der IDM Superstock 1000 Pilot mit seiner Yamaha vom Team Freudenberg nur 24 Punkte. Jetzt muss er sich in Sachen Titel gewaltig nach der Decke strecken. Vier Chancen gibt es noch.

So wirklich geschmeidig verlief das IDM Superstock 1000-Wochenende für Luca Grünwald nicht, auch wenn er und das Team Freudenberg stets versicherten «alles gut». Am Ende des Wochenendes hatten sich nach insgesamt nur 24 Zählern die Chancen auf den Titel nicht gerade verbessert. Denn Dauerkonkurrent Danny de Boer hatte mal eben 50 Punkte für den Doppelsieg eingesackt und liegt mit insgesamt 255 Punkten, 55 mehr als Grünwald, an der Spitze der IDM-Wertung.

Schon im Training lief es bei Grünwald nicht rund. Im zweiten Training war er gestürzt. «Danach ist er aber seine schnellste Runde gefahren», erklärt Teamchef Michael Freudenberg. «Doch leider ist er auf die Kupplungsseite gefallen und hatte dann ein kleines Öl-Leck. Davon kam dann etwas auf die Raste und damit war das Training dann auch erledigt.»

Erledigt war damit auch die Teilnahme an der Superpole und Grünwald musste mit Platz 11 in der Startaufstellung vorliebnehmen. In den beiden Rennen landete Grünwald auf den Plätzen 5 und 4 im Ziel. Danny de Boer, Grünwalds schärfster Widersacher im Kampf um den Titel, schnappte sich in beiden Rennen die volle Punktzahl. Grünwald muss nun bei den letzten vier verbleibenden Rennen einem 55-Punkte Rückstand hinterherjagen.

«Aufgrund der kühleren Temperaturen hatten wir mit mehr Problemen zu kämpfen, als uns lieb war», beschreibt Grünwald sein Assen-Wochenende. «Im Prinzip waren die Reifen die Ursachen. Wir konnten nicht unsere gewohnte Option der weicheren Mischung einsetzen, weil wir mit dieser nicht über die Distanz gekommen wären. Der Reifen hat viel zu früh und zu stark abgebaut. Wir haben vieles probiert, sind aber auf keinen grünen Zweig gekommen. Ich musste mit den härteren Reifen in die Rennen gehen. Dieser Typ hat aber nicht funktioniert. Für einige Runden konnte ich einigermaßen mithalten, doch später hatte ich zu viel Wheelspin und praktisch überhaupt keinen Vortrieb. Die Situation wurde mit zunehmendem Rennverlauf immer schwieriger.»

Auch die Änderungen zum zweiten Rennen brachten nicht die gewünschte Besserung. Die Chancen mit dem gleichen Reifentyp wie am Vormittag sahen ähnlich aus. «Ich bin extrem wild gerutscht und im ganzen Motorrad war zu viel Bewegung», so Grünwald. «Ich war mehr quer als geradeaus unterwegs. Das Wochenende passte gar nicht zum bisherigen Saisonverlauf. Aber so etwas kann eben mal vorkommen. In Hinblick auf die Meisterschaft ist es aber sehr ärgerlich, dass Danny de Boer voll abschöpfen konnte. Von dem her ist die Meisterschaft gelaufen, wenn bei den letzten Rennen nichts Außergewöhnliches passiert.»

Aufgegeben hat Grünwald seine wenn auch geringen Titelchancen nicht, eine genau Analyse soll Aufschluss über das vergangenen IDM-Wochenende bringen. Und die Devise für das Lausitz-Wochenende ist klar: «Attacke».

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