24h Daytona: Die GT-Weltmeister im Ferrari von Risi
Risi Competizione bestreitet die anstehenden 24 Stunden von Daytona (27./28. Januar) mit einer ganz besonderen Fahrerpaarung. Mit James Calado und Alessandro Pier Guidi werden die beiden amtierenden GT-Weltmeister aus der Sportwagen-WM (FIA WEC) aufgeboten. Beide absolvierten in der Vergangenheit bereits einen Gastauftritt für das Team aus Houston. Calado gewann zusammen mit dem Finnen Toni Vilander und Ex-Formel-1-Pilot Giancarlo Fisichella die GTLM-Klasse beim Petit Le Mans 2016. Pier Guidi erzielte mit Vilander/Fisichella beim gleichen Event ein Jahr später den dritten Klassenrang.
Calado/Pier Guidi starteten 2017 gemeinsam in der FIA WEC und konnten dabei mit drei Saisonsiegen (Nürburgring, Ausin, Fuji) den erstmals ausgefahrenen GT-Weltmeistertitel einfahren. Vor allem der 34-Jährige Pier Guidi beeindruckte in seiner ersten Saison als Ferrari-Werksfahrer, in welcher er in die Fußstapfen von Gianmaria Bruni treten musste. Bruni war zuvor zu Porsche abgewandert.
Während Pier Guidi bei den offiziellen Testfahrten zum 24h-Klassiker in Daytona (dem 'Roar before the 24' am kommenden Wochenende) noch alleine im Ferrari 488 GTE von Risi Competizione Platz nehmen wird, stößt beim Rennen an sich noch Toni Vilander und Calado dazu. Vilander hatte bereits die beiden vergangenen Saisons in der IMSA-Serie für Risi bestritten. Damals war jedoch noch Giancarlo Fisichella sein Teamkollege. Der Römer wurde bislang noch nicht bei Ferrari für ein 2018er Cockpit berücksichtigt, was zu Spekulationen im Paddock bezüglich seiner Zukunft führt.
Neben dem 488 GTE bietet Risi Competizione in Daytona einen weiteren Ferrari auf. Mit einem 488 GT3 wird die GTD-Klasse bestückt. Hier wird neben den drei Mexikanern Martin Fuentes, Santiago Creel und Ricardo Perez de Lara auch Ex-Audi-DTM-Pilot Miguel Molina ins Lenkrad greifen. Der Spanier wechselte 2017 zu Ferrari und bestritt dort beispielsweise die FIA WEC in der GTE-Am-Klasse.
Bislang hat Risi Competizione lediglich den Start in Daytona bestätigt. Somit ist weiterhin unklar, ob es bei den weiteren IMSA-Läufe 2018 zu Starts kommen wird. Bereits 2017 hat die Truppe von Boss Giuseppe Risi nur sieben Rennen im nordamerikanischen Championat absolviert, da drei Unfälle (einer von denen bei den 24 Stunden von Le Mans) das Saison-Budget doch recht heftig angekratzt hatten. Risi wünscht sich seit langer Zeit eine bessere (monetäre) Unterstützung von Ferrari aus Italien.
Sein Team ist die Speerspitze Ferraris im nordamerikanischen Sportwagen-Sport. Dort treten sie gegen die großen Werksteams von BMW, Corvette, Ford und Porsche an. Selbst bei den 24 Stunden von Le Mans (zur FIA WEC gehörend) hatte Risi Competizione immer wieder Gastauftritte und stellte dabei teilweise auch das 'Quasi-Werksteam' AF Corse in den Schatten.