Formel 1: Der erste Crash des Jahres

Raimund Söllinger: Zweimal Rang 4 zum Saisonabschluss

Von Helmut Ohner
Trotz fehlender Fahrpraxis holt sich Raimund Söllinger in Most zwei vierte Plätze

Trotz fehlender Fahrpraxis holt sich Raimund Söllinger in Most zwei vierte Plätze

Weil er beruflich stark eingespannt ist, konnte Raimund Söllinger in Most erst zum zweiten Mal an der IOEM Superstock 600 teilnehmen, trotzdem schrammte er an einem Top-3-Platz denkbar knapp vorbei.

Raimund Söllinger arbeitet bei der Firma Rübig, die im oberösterreichischen Wels Motoren unter dem Markennamen MEGA herstellt. «Wir rüsten vor allem Teams in der Seitenwagen-Cross-WM aus. Ich arbeite an der Rennstrecke als Rennbetreuung für alle Teams die unseren Motor fahren. Da kommt man viel herum, in meinem Fall von der Ukraine bis Spanien», erzählte der großgewachsene Yamaha-Pilot.

«Da bleibt leider nicht viel Zeit zum Rennfahren. Nicht einmal bei meinem Heimrennen, dem Bergklassiker in Landshaag konnte ich deswegen an den Start gehen. Im Frühjahr war ich zum Testen in Spanien und Ende Juni habe ich auf dem Pannonia Ring zwei Läufe der IOEM Superstock 600 gefahren. Mit einem fünften und einem zweiten Platz war damals die Ausbeute gar nicht so schlecht ausgefallen.»

Der Saisonabschluss in Most ließ sich mit Söllingers übervollen Terminkalender vereinbaren. «Am Freitag hat das Wetter leider verrückt gespielt. Bei Mischbedingungen bin ich nicht viel zum Fahren gekommen. Ich wollte nach der langen Absenz von der Rennstrecke auf keinen Fall einen Sturz riskieren.»

Die Startphase ist ohnedies nicht die Stärke des 37-jährigen Oberösterreichers. Nach der ersten Runde bis an die sechste Stelle zurückgefallen, dauerte es bis zur siebenten von zwölf Umläufen bis er sich an der vierten Stelle angekommen war. Dort war Schluss mit seiner Aufholjagd. «In der ersten Schikane hat mir einfach die Aggressivität gefehlt. Das ist auf meine mangelnde Fahrpraxis zurückzuführen.»

Der Start zum zweiten Rennen verlief für den Fahrer des Polizeisportvereines Wels besser. Söllinger konnte sich sofort hinter Silvio Fiore festsetzen. Bis zwei Runden vor der Zielflagge folgte er dem Schweizer wie ein Schatten, aber anstatt den entscheidenden Angriff zu lancieren, vergrößerte sich der Abstand bis auf 3,7 Sekunden. «Mir ist schlicht und einfach die Kraft ausgegangen», gestand Söllinger.

Der Vater einer Tochter hofft, im nächsten Jahr wieder eine gesamte IOEM-Saison fahren zu können. «Alles hängt von den Terminkalendern der Seitenwagen-Cross-Weltmeisterschaft und der IOEM ab, ob es wieder nur vereinzelte Auftritte geben wird oder ob ich wieder in den Kampf um den Titel mitmischen werde.»

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