Thomas Berghammer: Eigene Hochzeit hat Priorität
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Am letzten Juli-Wochenende des vergangenen Jahres stürzte Thomas Berghammer im ersten Lauf zur IRRC Superbike im belgischen Chimay. Weil er mit dem linken Bein unter die Leitplanke geriet, wurde ein Großteil seiner Haut abgeledert. Die Verletzung sollte sich als langwierig erweisen. Fast drei Wochen verbrachte der Suzuki-Pilot im Salzburger Krankenhaus.
«Weil durch die starke Schwellung die Blutversorgung unterbrochen wurde, ist wie befürchtet ein Teil der Haut abgestorben. Im September wurde Haut vom Oberschenkel entnommen und auf die Lücke am Fuß transplantiert und Ende Dezember konnte endlich die gerissene Strecksehne an der Großzehe genährt werden», erzählte er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com
Berghammer, der normalerweise im Winter seine Brötchen als Schilehrer verdient, konnte Mitte Februar in Spanien endlich wieder aufs Motorrad steigen. «Die ersten Runden sind absolviert. Es fühlt sich alles noch ein wenig komisch an. Wieder auf dem Motorrad sitzen macht einfach so eine Freude, dass die Schmerzen mehr als erträglich sind.»
Weil durch die monatelange Corona-Krise die Rettung seiner Motorrad-Werkstatt im Vordergrund stand, musste Berghammer sein Fitness-Training stark vernachlässigen, was sich am vergangenen Wochenende bei seinem ersten Renneinsatz seit seinem schweren Sturz anlässlich der Suzuki-Challenge in Brünn negativ bemerkbar machte.
«Ich habe zwar beide Rennen gewinnen können, aber es war nicht so einfach wie erhofft. Durch die monatelange Inaktivität ist die Beweglichkeit im Sprunggelenk verloren gegangen und die Großzehe kann ich nicht abbiegen. Im zweiten Lauf, der über 14 Runden ging, war ich froh, dass es geregnet hat. Konditionell war ich nämlich ganz schön am Sand.»
Außer der Suzuki-Challenge wird es dieses Jahr für Berghammer nur noch Trainingsfahrten geben. Ende August wollte er zwar auf seinem Lieblingskurs in Rijeka die Alpe Adria International Motorcycle Championship und die Läufe zur österreichischen Meisterschaft bestreiten, doch die Verschiebung des Termines macht einen Strich durch seine Rechnung.
«Das erste September-Wochenende ist anderweitig vergeben», schmunzelt Berghammer, der dieses Jahr im von Fritz Schwarz organisierten Yamaha-Cup den jungen Schweizer Sahin Baris («Er hat im Vorjahr als Rookie gute Ansätze gezeigt») betreuen wird, vielsagend. «In meinem Leben habe ich vieles dem Rennsport untergeordnet, aber meine Hochzeit hat Priorität!»