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IndyCar: Castroneves pokert hoch und siegt

Von Guido Quirmbach
Zur Abwechslung in Blau: Dario Franchitti macht weiter Boden gut

Zur Abwechslung in Blau: Dario Franchitti macht weiter Boden gut

Sieg für «Spiderman» bei der IRL in Kentucky. Dario Franchitti holt weiter auf, De Silvestro nach Unfall out!

«Es reicht, in der letzten Runde zu führen», so ungefähr hatte sich Helio Castroneves das wohl in Kentucky gedacht. Während des gesamten Rennens tauchte er im Mittelfeld unter und sparte Sprit, während vorne ein D-Zug aus fünf Fahrzeugen mit den Piloten Dan Wheldon, Ed Carpenter, Dario Franchitti, Marco Andretti und Tony Kanaan das Tempo bestimmte. Doch alle mussten fünf Runden vor dem Ende noch zu einem kurzen Tankstopp, während «Spiderman» draussen bleiben konnte. Das war der Schlüssel zum Sieg: «Wir waren gut unterwegs, aber nicht wirklich schnell. Dann haben wir gedacht, lasst es uns riskieren, wir haben nichts zu verlieren. Und im Gegensatz zu 2008 hat es heute geklappt» jubelte Castroneves, der traditionell wieder die Zäune erkletterte und dabei den Zeitplan des Fernsehens beinahe zum Kippen brachte. Vor zwei Jahren hatte er eine ähnliche Strategie, blieb dann aber in der letzten Runde liegen.

 
Dennoch fast schade, dass das Rennen so entschieden wurde, denn der Fight der Spitzengruppe bis zu dem «Splash&Dash war Oval-Racing vom Feinsten, absolut sehenswert. Was den Sieg von Castroneves nicht schmälern soll!
 
Pole-Setter Ed Carpenter hielt sich während des gesamten Rennens in der Spitzengruppe und konnte sich dank des schnellsten Stopps vier Runden vor dem Ende noch auf den zweiten Rang schieben. Sein Teamkollege Dan Wheldon wurde Dritter und darf sich über die meisten Führungsrunden freuen.
 
In der Meisterschaft konnte Dario Franchitti mit Rang 5 erneut Boden auf Tabellenführer Will Power gut machen. 17 Punkte beträgt nun zwei Rennen vor dem Ende noch der Rückstand. Power verlor nach dem zweiten Boxenstopp an Boden, als er beim Überrunden von der Linie abkam und bedrohlich Richtung Mauer schlitterte. Er konnte das Auto zwar abfangen, fiel aber einige Positionen zurück, die er am Ende auch mangels Gelbphasen nicht mehr gut machen konnte. Am Ende wurde Power Achter.
 
Gelbphasen gab es nur zwei: Unmittelbar, nachdem der vierfache Indy-Sieger Rick Mears das Feld auf die Reise geschickt hat, war das Rennen für Takuma Sato auch schon wieder zu Ende. Mit wohl noch nicht richtig temperierten Reifen verlor der Japaner sein Auto und knallte noch vor Abschluss der ersten Runde in die Mauer. Es war der neunte Ausfall von Sato wegen eines Unfalls in dieser Saison!

Das Rennen von Simona de Silvestro endete in der 79. Runde ebenfalls in der Mauer. Sie zog in Richtung der weissen Linie, wo Vitor Meira versuchte, sie zu überrunden. Beide schlugen hart in die Begrenzung ein, wobei die Schweizerin noch Ryan Briscoe mit ins Verderben riss. Alle drei blieben unverletzt. Simona: «Ich weiss nicht, ob es mein Fehler war, ich glaube aber nicht.» Meira: «Ich möchte niemand beschuldigen, aber man sieht an meinem Auto deutlich, wo sie mich getroffen hat, ich war schon da!»

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