MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Ryan Hunter-Reay schlägt zurück!

Von Dennis Grübner
Ryan Hunter-Reay gewann einen wahren Krimi in Baltimore

Ryan Hunter-Reay gewann einen wahren Krimi in Baltimore

Die Meisterschaftsentscheidung in der IndyCar Series fällt nach einem dramatischen Rennen in Baltimore erst in Fontana. Hunter-Reay gewann auf dem Stadtkurs.

In einem turbulenten Rennen auf dem Stadtkurs in Baltimore trafen Michael Andretti und Ryan Hunter-Reay die richtigen Entscheidungen auf dem Weg zum vierten Saisonsieg. Insgesamt 9 Gelbphasen sorgten immer wieder für Unterbrechungen. In der ersten Rennhälfte gab es gar einen kurzen Regenschauer, der den Sieg für Hunter-Reay erst ermöglichte.

Während Will Power in der Anfangsphase einsam an der Spitze fuhr, lag Hunter-Reay noch auf Platz 10. Doch Penske Racing traf kurz nach dem Einsetzen des Regens eine Fehlentscheidung. Während Power, Scott Dixon und einige weitere Fahrer Regenreifen holten, blieb Ryan Hunter-Reay auf der Strecke. Er übernahm die Spitzenposition und konnte sich dort auch im Nassen behaupten. Einige andere Fahrer, die ebenfalls weiter auf Slicks unterwegs waren, kamen mit den Bedingungen aber nicht zurecht und sorgten für weitere Gelbphasen. Der Schauer war nun bereits weitergezogen und die Strecke trocknete ab.

Hunter-Reay kam unter Gelb zu seinem ersten regulären Boxenstopp, während Will Power noch mit den Regenreifen auf der Strecke blieb. Auf dem abtrocknenden Asphalt hatte der Penske-Pilot in der Folge keine Chance mehr und musste erneut zurück auf die profillosen Pneus wechseln. Von Platz 17 aus stand für den Australier eine ordentliche Aufholjagd auf dem Programm.

Ganz vorne hatten zwischenzeitlich Takuma Sato und Simon Pagenaud Führungsarbeit geleistet. Auch Sébastien Bourdais lag kurze Zeit an der Spitze. Er sah bereits zu Beginn nach einem ernsten Sieganwärter aus. Ein Defekt warf ihn nach 43 Runden aber aus dem Rennen.

In der Schlussphase übernahm Ryan Hunter-Reay nach seinem zweiten Boxenstopp die Führung von Simon Pagenaud – dachten zumindest alle. Denn Ryan Briscoe blieb noch auf der Strecke und versuchte im Spritsparmodus ins Ziel zu kommen. Dem Teamkollegen von Will Power half beim Sparen eine späte Gelbphase – zumindest mehr oder weniger. Er konnte dadurch zwar genügend einsparen, wurde aber beim Neustart umgehend von Ryan Hunter-Reay, Simon Pagenaud und Scott Dixon kassiert.

«Hunter-Reay hat einfach einen Frühstart hingelegt», beschwerte sich Will Power nach dem Rennen. Doch die TV-Bilder zeigten, dass der Andretti-Pilot mit viel Risiko genau den richtigen Zeitpunkt zum Beschleunigen traf. Als er an Briscoe vorbeiging, befand er sich innerhalb der Neustart-Zone und die grüne Flagge wurde ebenfalls geschwenkt. «Es geht um die Meisterschaft, ich hätte es vermutlich genauso gemacht», gab Power daher abschliessend noch zu Protokoll.

Einen weiteren Neustart nur 2 Runden vor Rennende überstand Hunter-Reay ebenfalls noch einmal und konnte so seinen vierten Saisonsieg feiern. «Wer weiss, wo wir mit ein bisschen mehr Glück jetzt schon wären», sagte der sichtlich erschöpfte US-Amerikaner im Siegerinterview. Durch den sechsten Platz von Will Power liegt er vor dem Saisonfinale in Fontana nur 17 Punkte hinter ihm. Power wurde in der vorletzten Runde noch von Rubens Barrichello getroffen und verlor dadurch 2 Plätze, wovon er sich einen zurückholte.

Auf dem Oval in Kalifornien ist nun alles offen. Während Hunter-Reay bereits 2 Oval-Siege im Gepäck hat, ist Will Powers durchschnittliche Zielankunft dort in diesem Jahr Platz 13.

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