Mari Hulman-George will Profit sehen
Tony George bleibt CEO des Indianapolis Motor Speedway
Trotz brodelnder Gerüchteküche in verschiedenen Internetforen bleibt Tony George CEO des Indianapolis Motor Speedway – vorerst zumindest. In den vergangenen Wochen wurde im Web mehrfach angedeutet, dass der Verwaltungsrat, bestehend aus Tonys Mutter Mari Hulman-George («Gentlemen, please start your engines») sowie seinen Schwestern, eine gewisse Verärgerung an den Tag legte. Grund seien die horrenden Geldsummen, die Tony George für den Start der Indy Racing League und den Konkurrenzkampf gegen die Champ-Car-Serie, den Umbau des Indianapolis Motor Speedway für die Formel 1 sowie die Erstellung eines Golfplatzes ausgegeben hat. Der Brickyard, nur ein Teil des Hulman-Konzerns, ist seit 1945 im Familienbesitz.
Gestern verneinten Offizielle, dass der Verwaltungsrat den 49-jährigen CEO seines Amtes enthoben habe. Ganz im Gegenteil habe Tony George den Auftrag erhalten, einen effizienten Plan zu erarbeiten, um den Familienbetrieb rentabler zu machen. Noch im Laufe dieses Jahres wolle der Verwaltungsrat einen entsprechenden Bericht vorgelegt bekommen. «Entgegen anderen Berichten bleibe ich weiterhin CEO des Indianapolis Motor Speedway», führte Tony George in einem durch die Firma verbreiteten Statement aus. «Der Verwaltungsrat tagte gestern, und wir diskutierten, wie wir den Herausforderungen der Zukunft am besten begegnen können. Es gab jedoch keine Änderungen in der Führung und der Verantwortlichkeiten.»
Grundsätzlich verlangen Mari Hulman-George und Co., dass Tony George die IRL profitabel machen soll, was seit deren Abkoppelung von C.A.R.T. im Jahre 1994 noch nie der Fall war. Obwohl bisher keine offiziellen Zahlen an die Öffentlichkeit gedrungen sind, gehen Experten davon aus, dass die IRL die Familie bisher 600 Millionen Dollar gekostet hat. Mari Hulman-George zeigt die Richtung klar auf: «In der Indy Racing League liegt unser grösstes Wachstumspotenzial und verlangt deshalb unsere meiste Aufmerksamkeit.» Daraus liesse sich auch interpretieren, dass die Serie in grösseren Schwierigkeiten ist …
«Diese Rennstrecke wacht jeden Morgen auf und verschlingt Dollars», sagte George gegenüber lokalen Fernseh-Reportern. «Wir investierten eine Menge Geld, um den Speedway in dem Zustand zu erhalten, in welchem er ist. Natürlich verschlang auch die IRL in der Vergangenheit viel Kapital, als wir sie neben der Champ-Car-Serie zum Laufen bringen mussten. Auch die Wiedervereinigung im letzten Jahr kostete Geld.»
Aufgrund der Statements kann davon ausgegangen werden, dass der Familienbetrieb Hulman-George grundsätzlich nicht in Schwierigkeiten steckt, jedoch der Indianapolis Motor Speedway sowie die Indy Racing League in Zukunft einige Beschränkungen erfahren werden.