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Nadieh Schoots: Die Überraschung des Jahres 2017!

Von Andreas Gemeinhardt
Die Niederländerin Nadieh Schoots nahm es in der Saison 2017 erfolgreich mit den Jungs der International Road Racing Championship auf und eroberte sich dabei auch die Herzen der Fans.

Über die Stationen Yamaha R6 Dunlop Cup, AMA Pro Vance & Hines XR1200 Series, BSB Ducati TriOptions Cup und der Britischen Superstock-1000-Meisterschaft landete die Nadieh Schoots 2017 in der International Road Racing Championship.

Als einzige Frau im IRRC-Superbike-Feld lieferte die 26-jährige Niederländerin vor allem in Imatra, Chimay, Horice, Schleiz, wo ihr sogar die schnellste Rennrunde gelang, sowie auf dem Frohburger Dreieck ausgezeichnete Vorstellungen ab, die mit drei Top-10-Platzierungen und dem 14. Gesamtrang belohnt wurden.

«Ursprünglich hatten wir uns in der International Road Racing Championship einen Top-10-Gesamtrang vorgenommen», erinnert sich die schnelle Kawasaki-Pilotin aus Zuidland. «Aber zum Saisonauftakt in Hengelo ist uns klar geworden, wie viel höher das Niveau in diesem Jahr lag, also mussten wir unsere Ziele ändern. Wir wollten von da an in jedem Rennen Punkte kassieren. Ab Imatra ist uns das auch gelungen, mit Ausnahme meines ersten Regenrennens in Chimay.»

«Anfangs haben viele nur geschaut, wahrscheinlich weil ich die erste Frau in der International Road Racing Championship bin, aber ich habe versucht, mich nicht ablenken zu lassen und habe mich auf das Wesentliche konzentriert. Von dem Wochenende in Schleiz an haben sich diese Dinge allerdings geändert. Meine Mechaniker und ich fühlten uns von da an als ein echter Teil der IRRC und inzwischen fühlen wir uns hier wirklich mehr als wohl.»

Nadieh plant, zwei weitere Jahre die International Road Racing Championship zu bestreiten. «Im nächsten Jahr ist ein Top-10-Gesamtrang mein Ziel, 2019 will ich dann die Top-5-Platzierungen in Angriff nehmen. Außerdem möchte ich mit meinem eigenen Team am North West 200 und dem Ulster Grand Prix teilnehmen. Wenn die Ergebnisse stimmen, könnte auch der Macau Grand Prix ein Thema sein. Für 2019 oder 2012 steht dann die Tourist Trophy auf der Isle of Man ganz oben auf unserer Wunschliste. Eine spätere Rückkehr in die Britische Superstock-1000-Meisterschaft würde ich jetzt auch nicht auszuschließen.»

Privat liebt Nadieh vor allem die Rockmusik. «Es gibt nichts, was je zwischen mir und der Musik stehen wird», grinste Schoots. «Neben all den lustigen Dingen möchte ich aber auch dazu beitragen, dass es für Frauen und Mädchen etwas normaler wird, in von Männern dominierten Sportarten oder auch Berufen Erfolg zu haben. Sie sollten die gleichen Chancen bekommen, wie ihre männlichen Mitstreiter. Ich kann schon gar nicht mehr hören: ‚Ganz schön schnell für ein Mädchen‘ - Nein! Einfach nur schnell! Ja und nach dem Rennsport möchte ich gerne Physik und Astronomie studieren. Aber was es damit auf sich hat, das ist schon wieder eine völlig andere Geschichte!»

IRRC Superbike – Gesamtendstand 2017
1. Sebastien Le Grelle (B/BMW/262 Punkte), 2. Marek Cerveny (CZ/BMW/228), 3. Didier Grams (D/BMW/204), 4. Erno Kostamo (FIN/BMW/134), 5. Johan Fredriks (NL/Kawasaki/126), 6. Petr Biciste (CZ/BMW/106), 7. Lukas Maurer (CH/Kawasaki/92), 8. Kamil Holan (CZ/BMW/79), 9. Pavel Tomecek, (CZ/Kawasaki/57), 10. Juha Kallio (FIN/BMW/56), 11. David Datzer (D/BMW/56), 12. Martin Pärtelpoig (EST/BMW/43), 13. Timo Schönhals (D/Yamaha/43), 14. Nadieh Schoots (NL/Kawasaki/38), 15. John Pilloud (CH/Kawasaki/34)

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