MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Sensation: Aston Martin baut Motorrad – die AMB 001

Von Rolf Lüthi
Die exklusive französische Motorrad-Manufaktur Brough Superior und der britische Sportwagen-Hersteller Aston Martin haben ein gemeinsames Projekt: Das Rennstrecken-Motorrad AMB 001.

Vorerst ist diese Zusammenarbeit auf das Projekt AMB 001 beschränkt, ein Rennstrecken-Motorrad ohne Strassenzulassung. Brough Superior stellt die technische Plattform samt Turbo-V2, Aston Martin zeichnet verantwortlich für das extravagante Design.

Sämtliche Chassisteile werden aus Aluminiumblöcken herausgefräst, sind aussen glattflächig und an den Innenseiten mit Versteifungsrippen versehen. «Nur schon für diese Schwinge braucht eine CNC-Bearbeitungsmaschine etwa fünf Tage, bis sie in dieser Qualität herausgeschnitzt ist», meint dazu ein Fachmann.

Im Zentralrohrchassis hat der Motor mittragende Funktion, dazu ist die hintere Zweiarmschwinge im Motorgehäuse gelagert. Die Vorderradführung ist ein Parallelogramm-Baumuster mit zentralem Federbein, konstruiert nach den Ideen von Claude Fior.

Der ebenfalls von Brough selber gefertigte Motor ist ein V2 mit 88° Zylinderwinkel. Er leistet in der bislang bekannten Form mit zwei obenliegenden Nockenwellen und Vierventil-Zylinderköpfen bis 132 PS. In der AMB 001 ist zusätzlich ein Turbolader mit variablen Lüfterschaufeln angebaut, optisch spektakulär untergebracht im V des Zweizylinders. Damit steigt die Leistung auf 180 PS.

Brough verspricht dazu ein fülliges Drehmoment über einen breiten Drehzahlbereich. Ebenso soll es dank modernster Turbo-Technologie kein so genanntes Turboloch mehr geben. So wird die lästige Verzögerung der Gasannahme genannt, derentwegen die Turbomotoren der 80er Jahre wieder aus dem Motorradbau verschwanden.

Aston Martins Beitrag besteht aus Karbonfiber und Echtleder: Verkleidung und Sitz kommen von Aston Martin und zeigen einen neuen Designansatz. Die Frage nach dem Gewicht wird (wie die Leistung) mit der Zahl 180 beantwortet.

«So soll unsrer Meinung nach ein Sportmotorrad aussehen», kommentiert Marek Reichmann, Designchef bei Aston Martin, das erste Motorrad in der 106-jährigen Geschichte des britischen Sportwagenbauers.

Die AMB kostet bei einem Mehrwertsteuersatz von 20 % 108.000 Euro. Sie wird bei Brough Superior in Toulouse/F gebaut. Ab dem vierten Quartal 2020 werden die ersten Exemplare der auf 100 Stück limitierten Serie ausgeliefert.

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