Pierer Mobility verkaufte 332.881 Motorräder (+32%)
Die Pierer Mobility AG verkaufte insgesamt 332.881 Motorräder
Die PIERER Mobility-Gruppe hat aufgrund der hohen globalen Marktnachfrage nach Powered Two-Wheelers (PTWs) sowohl umsatz- als auch ergebnisseitig ein Rekordwachstum im Geschäftsjahr 2021 erzielt. Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen in den internationalen Zulieferketten einerseits und der Risiken aufgrund der COVID-19 Pandemie andererseits hat sich der Umsatz um rund 1/3 auf EUR 2.042 Mio. (Vorjahr: EUR 1.530 Mio.) erhöht. Mit insgesamt 409.797 verkauften Motorrädern und E-Fahrrädern hat die Unternehmensgruppe somit ein weiteres Rekordjahr in Folge abgeliefert.
Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) stieg um rund 80% auf EUR 193,5 Mio. (Vorjahr: EUR 107,2 Mio.), was einer EBIT-Marge von 9,5% entspricht. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) liegt mit EUR 332,2 Mio. um rund EUR 100 Mio. über dem Vorjahreswert von EUR 233,5 Mio. Die EBITDA-Marge beläuft sich auf 16,3%. Aufgrund des ausgezeichneten Ergebnisses und des niedrigen Working Capital Standes wurde ein starker Free Cash-Flow in Höhe von EUR 172,2 Mio. generiert. Dieser entspricht 8,4% der Umsatzerlöse des Geschäftsjahres 2021.
Im Geschäftsjahr 2021 wurden in das weitere Wachstum rund EUR 203,1 Mio. inklusive Leasing (IFRS 16) investiert, davon ca. EUR 131,1 Mio. in Produktentwicklung & Werkzeuge.
Zum 31. Dezember 2021 waren in der PIERER Mobility-Gruppe insgesamt 5249 Mitarbeiter beschäftigt, davon 4340 in Österreich. Aktuell befinden sich rund 200 Lehrlinge in Ausbildung.
Starker Trend zu Zweiradmobilität
Angetrieben durch die hohe globale Nachfrage nach Motorrädern hat die Gruppe mit 249.290 verkauften KTM Motorrädern, 60.801 verkauften Husqvarna-Motorrädern und 22.790 verkauften GASGAS- Motorrädern im Geschäftsjahr 2021 insgesamt 332.881 Motorräder (+23 % zum Vorjahr) abgesetzt. Sie festigte dadurch mit den drei Motorradmarken ihre Präsenz in den wichtigen Motorradabsatzmärkten.
In den Vertriebsregionen von Europa lag der Absatz bei rund 120.000 Motorrädern (+ 23 %). Signifikante Zuwächse verzeichnet auch die nordamerikanische Vertriebstochter mit knapp 66.000 abgesetzten Motorrädern (+ 25 %); in Australien konnte der Absatz um 26 % auf ca. 21.000 gesteigert werden.
Die stärksten Wachstumspotenziale zeigten sich in Südamerika (+ 62 %) mit 32.500 und in Asien (+ 56 %) mit 30.000 verkauften Motorrädern.
Darüber hinaus konnte die Fahrrad-Division mit 76.916 E-Bicycles (+ 37 %) und 25.837 non-E-Bicycles (+ 50 %) mit den Marken Husqvarna, R Raymon und GASGAS ein Absatzwachstum von insgesamt mehr als 40 % erzielen und bereits 102.753 Fahrräder verkaufen. Im Dezember 2021 konnte darüber hinaus die Akquisition der bekannten US-Fahrradmarke FELT abgeschlossen werden.
Auch das internationale Retail-Marktumfeld entwickelte sich dynamisch, wobei hier der europäische Motorradmarkt um ca. 8 % auf 740.000 Stück gewachsen ist. Der Marktanteil aller drei Marken liegt somit im Jahr 2021 bei 11,5 %.
Ebenfalls positiv entwickelten sich sowohl der amerikanische als auch der australische Markt, mit jeweils deutlich zweistelligen Marktanteilswerten von 11,3 % bzw. 19,7 %. Der indische Gesamtmotorradmarkt befindet sich leicht im Aufschwung (+ 2 %). Bajaj setzte in Indien 60.000 KTM- und Husqvarna-Motorräder ab, daraus resultiert ein Marktanteil von 7 %.
Als Pionier in der Elektrifizierung von motorisierten Zweirädern erzielte die PIERER Mobility-Gruppe 2021 bereits Umsatzerlöse in der Höhe von rund EUR 181 Mio. (+ 55 %) mit elektrisch angetriebenen Zweirädern (E-Motorcycles und E-Bicycles).
Vereinfachung der Beteiligungsstruktur mit Bajaj
Als wichtiger Meilenstein für das Unternehmen ist der Abschluss der Vereinfachung der Beteiligungsstruktur zwischen der Pierer-Gruppe und der indischen Bajaj-Gruppe im 4. Quartal 2021 zu sehen. Durch diese Kapitalerhöhung stieg die Beteiligung der PIERER Mobility an der operativen KTM AG auf 99,8 % (Vorjahr: 51,7 %). Im laufenden Jahr 2022 wurden die restlichen 0,2 % gegen Gewährung einer angemessenen Barabfindung im Rahmen eines Squeeze-Out auf den Hauptgesellschafter PIERER Mobility AG übertragen.
Dividende von EUR 1,00 je Aktie
Für das Geschäftsjahr 2021 wird der Hauptversammlung vorgeschlagen, eine Dividende in Höhe von EUR 1,00 je Aktie auszuzahlen. Damit liegt der diesjährige Dividendenvorschlag 50 Cent über dem Wert der letzten Dividendenzahlung.
Guidance für 2022 bestätigt
Im Jahr 2022 muss weiter mit Herausforderungen bei den internationalen Lieferketten gerechnet werden, da Kapazitäts- und Lieferengpässe bei einzelnen Zulieferern und in der internationalen Transportlogistik zu Lieferverzögerungen führen können.
Darüber hinaus gilt es auch die geopolitischen Risiken verstärkt im Auge zu behalten. Insbesondere der Ukraine-Krieg wird die Weltwirtschaft negativ beeinflussen. Die PIERER Mobility-Gruppe ist geschäftlich nicht unmittelbar von den militärischen Auseinandersetzungen in der Ukraine betroffen. Indirekt erhöht sich aber für die gesamte Industrie die Gefahr von weiter steigenden Energie- und Rohstoffkosten sowie negativer Auswirkungen auf die Kapitalmärkte.
Im Einklang mit der strategischen Zielsetzung zur Leistung eines Beitrags zur Emissionsreduktion und Emissionsneutralität bei den Motorrädern liegt in den nächsten Jahren der Fokus in der Entwicklung verstärkt auf alternativen Antrieben im Leistungssegment bis 15kW. Im Bereich darüber wird die technologische Weiterentwicklung konventioneller Antriebsformen mit synthetischen Treibstoffen zur CO2-Vermeidung vorangetrieben.
Das Hauptziel ist es, das Innovations- und Entwicklungspotenzial im Bereich der Elektromobilität voll auszuschöpfen und mit E-Fuel betriebenen Verbrennungsantrieben als Global Player den wachsenden Markt mitzugestalten und gemeinsam mit den starken Marken der PIERER Mobility Gruppe Marktanteile zu sichern. Bis 2024 werden mindestens drei elektrische Plattformen mit mehreren Produkten eingeführt.
Vor diesem Hintergrund bestätigt der Vorstand die Guidance für das Jahr 2022 und rechnet für das Geschäftsjahr 2022 mit einem Umsatzwachstum zwischen 6 bis 10%, einer EBIT-Marge von 8 bis 10 % sowie einer EBITDA-Marge zwischen 15 und 17 %.