Buell will einen Cruiser mit 175 PS bauen
Buell Motorcycles hat seit 2016 nichts mehr mit dem Firmengründer Eric Buell zu tun. Der Amerikaner Bill Melvin übernahm damals die Buell-Überreste; seit 2020 gehören ihm auch die Namensrechte an Buell Motorcycles.
Für das Jahr 2025 will Melvin die Buell-Palette, die derzeit aus der Sportmaschine Hammerhead 1190, dem Naked Bike 190 SX und dem Hillclimber/Dünensurfer Dune Racer besteht, um den Super Cruiser erweitert. Ebenfalls angekündigt ist eine Reise-Enduro namens 1190 Super Touring, von der erst eine Zeichnung publiziert ist. 185 PS sind angekündigt und ein Preis von ca. $ 21.995.-
Für das Design des Super Cruisers holte sich Melvin die Mitarbeit des Designers und Motorrad-Umbauers Roland Sands. Der entwickelte für eine niedrige Sitzhöhe und entspanntes Gleiten einen neuen Rahmen und eine mächtige Aluschwinge mit direkt angelenktem, liegend angeordnetem Zentralfederbein.
Neben dem flüssigkeitsgekühlten V2-Motor mit 72 Grad Zylinderwinkel wird auch eine weitere typische Buell-Lösung übernommen: Die vordere Bremsscheibe ist direkt mit der Felge verschraubt und misst 386 mm im Durchmesser.
Untypisch für einen Cruiser messen die Räder 17 Zoll, was die Auswahl an Reifen beträchtlich erhöht. Dadurch können je nach Einsatz oder Fahrerpräferenz langlebige Touringreifen oder klebrige Sportpneus aufgezogen werden. Das angekündigte Gewicht von 204 kg verspricht ebenfalls Fahrdynamik.
Zwar ist der Lenker am Buell Super Cruiser weit über der oberen Gabelbrücke montiert, die Fussrasten sind jedoch nicht wie bei Cruisern üblich weit nach vorne gerückt. Es resultiert eine bequeme, aber doch noch fahraktive Haltung des Chauffeurs.
Buell Motorcycles behauptet selbstbewusst, dass der Super Cruiser das heisseste Motorrad auf dem Markt sein wird. Nun, aktuell würde das sogar hinkommen. Der aktuell stärkste Cruiser, die Ducati Diavel V4, begnügt sich mit 168 PS bei 10.750/min und wiegt fahrbereit 236 kg. Wir werden sehen, mit welchen Konkurrenzmaschinen es der Buell Super Cruiser in zwei Jahren aufnehmen muss.
Bestellen und anzahlen kann man dieses Motorrad bereits jetzt. Es gibt da allerdings einen Haken: Die Motorräder von Buell haben aktuell keine EU-Zulassung und eine solche dürfte mit dem mehr als zehn Jahre alten Motor, der von Rotax gebaut wird, auch kaum möglich sein.