MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Moto Guzzi V100 Stelvio: V2-Reise-Enduro mit Kardan

Von Bernhard M. Höhne
Vor einem Jahr begann auch bei Moto Guzzi mit einem neuen V2-Motor die Neuzeit: Mit Wasserkühlung und Fallstrom-Einlässen. Nun gibt es erste Fotos von einem zweiten Modell mit diesem Motor.

Moto Guzzi begann bereits auf der Motorradmesse Mailand 2022 damit, Vorfreude zu schüren: «Stelvio – returning soon» stand in einer reservierten Ecke des Messestandes geschrieben. Spätestens damit war klar: Es würde ein Comeback der Reiseenduro aus Mandello del Lario geben.

Seit kurzem drehen nun Vorserien-Motorräder ihre letzten Erprobungsrunden in Norditalien. Ein Blick darauf zeigt, dass Moto Guzzi den erst letztes Jahr in der V100 Mandello vorgestellten, wassergekühlten V2 auch als Antrieb für die Stelvio-Neuauflage ausgewählt hat. Entsprechend werden die beiden Zylinder wieder Guzzi-typisch quer eingebaut.

Auch Rahmen, Einarmschwinge und die semiaktive Federung werden unverändert oder nur wenig angepasst aus dem Sporttourer V100 übernommen. Die Spitzenleistung dürfte sich wieder im Bereich von 115 PS bewegen, bei 105 Nm Drehmoment. Ebenso werden das Ride-by-wire-System und die Sechsachsen-Sensorik als Basis für Kurven-ABS und Kurvenlicht übernommen.

Ein breiterer Lenker mit Handprotektoren, eine aufrechtere Sitzhaltung und mehr Sitzhöhe, ein Gepäckträger am Heck kombiniert mit Kofferhaltern, längere Federwege - all das jedoch unterscheidet sich signifikant von der V100 Mandello, zusätzlich zur höher aufragenden Front der Reise-Enduro.

In dieser ist zudem auf unseren Fotos das Messelement eines Radartempomaten zu sehen, welches erstmals in einer Moto Guzzi zum Einsatz kommen wird. Am Heck ist ein ähnliches System zu sehen, was den Einsatz eines Totwinkelwarners nahelegt. Beides war nicht auf allen Prototypen verbaut, die wir vor die Linse bekommen haben, es wird sich also vermutlich um optionale Extras handeln.

Mit schlauchlosen Kreuzspeichenrädern mit den Reifendimensionen 120/70-19 und 170/60-17 peilt Guzzi nicht die absolute Offroad-Performance an.

Moto Guzzi betreibt offensichtlich massiven Aufwand für seine Rückkehr in das wohl derzeit wichtigste Marktsegment, nachdem man 2017 die damalige Stelvio 1200 nicht mehr für die Erfüllung von Euro4 weiterentwickelte und auslaufen liess. Um der Bedeutung Rechnung zu tragen wird die V100 Stelvio entsprechend auch nicht auf der EICMA im November vorgestellt, sondern im Rahmen der Guzzi World Days in der zweiten September-Woche.

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