Elektromotorrad Start-Up Cake: Konkurs angemeldet
Gegründet 2016 von CEO Stefan Ytterborn, brachte Cake (was für ein eigenwilliger Markenname für einen Motorradproduzenten) 2018 sein erstes Modell auf den Markt, genannt Kalk (noch eigenwilliger).
Das minimalistische Design der/des Kalk und auch der Folgemodelle Makka, Aik, Bukk und Ösa zielt meilenweit am Massengeschmack vorbei. Von Anfang an betonte Ytterborn die Nachhaltigkeit seiner Fahrzeuge und suchte seine Kunden in einem urbanen, umweltsensiblen Publikum, dass sich ein Cake als Lifestyle-Accessoire zulegen sollte.
Zum Konkurs, angemeldet am 1. Februar, haben mehrere Faktoren geführt. Es gab wenige Einzelfälle, in denen die Batterie von Cake-Motorrädern zu brennen anfing, worauf Cake eine Rückrufaktion starten musste. Noch dieses Jahr sollten die fraglichen Batterien auf Garantie ersetzt werden. Dann soll es sich ein Geldgeber, der in Cake investieren wollte, anders überlegt haben. Die Finanzdecke muss aber schon zuvor äusserst dünn gewesen sein, denn Cake konnte die Januar-Löhne seiner 139 Angestellten nicht bezahlen.
Cake produzierte nach eigenen Angaben 2023 rund 6000 Elektro-Motorräder und –Mopeds. Vom Einsatz dieser leisen, leichten Motorräder im Krieg in der Ost-Ukraine (auf ukrainischer Seite) wurde ebenso berichtet wie von Rangern, die in afrikanischen Nationalparks damit auf Patrouille fahren und Wilderei verhindern.
Was eher nicht so funktionierte, war der reguläre Verkauf. Das Händlernetz war zu dünn oder inexistent. Der Plan, dass Kunden Fahrzeuge zu Preisen von 4000 bis 9500 Euro, die sie zuvor nie gesehen, geschweige denn gefahren hätten, unkompliziert online kaufen würden, ging nicht auf.