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So werden neue Yamaha-Bikes auf Belastungen getestet

Von Stephan Moosbrugger
Yamaha Motor Europe (YME) gewährte SPEEDWEEK.com im norditalienischen Lesmo einen exklusiven Einblick in ihr Schaffen. Dort erfuhren wir, wie Serienmotorräder auf Herz und Nieren getestet werden.

Yamaha lud SPEEDWEEK.com nach Lesmo, nordöstlich von Mailand ein und stellte uns die dort ansässigen Abteilungen vor – spannende Hintergrundinformationen inklusive.

Nicht nur und Japan, sondern auch in Lesmo wird von Yamaha viel Entwicklungsarbeit gleistet. Im Jahr 2000 wurde in den Niederlanden Yamaha Motor R&D Europe (YMRE) gegründet, um den unterschiedlichen Anforderungen der europäischen Märkte gerecht zu werden. Seit 2005 ist das Forschungs- und Entwicklungszentrum von Yamaha in Norditalien angesiedelt. Der F&E-Bereich in Lesmo ist gewachsen, mittlerweile arbeiten dort über 100 Mitarbeiter, die meisten davon sind direkt in den Abteilungen wie Design, Engineering oder Prototypenbau tätig.

Heute werden in Lesmo insbesondere die Zweizylinder-Modelle wie die MT07, die Tracer 7 oder die Tenere 700 entwickelt und vor der Serienreife auf Herz und Nieren getestet. Von der Idee bis zum Serienfahrzeug vergehen in der Regel drei Jahre.

Eine wichtige Station bei der Entwicklung eines neuen Motorrads ist der Prüfstand, wo Alltagsbelastungen simuliert werden. «Wir stellen sicher, dass alle Teile des Motorrads Vibrationen und extremen Temperaturen standhalten. In Summe sind es bei einem Motorrad 25 Tests und manchmal dauert einer davon zwei bis drei Tage – wenn es etwa um Vibrationen und Lebensdauer geht», erzählte uns Ingenieur Mauro.

An den Motorrädern sind viele Sensoren angebracht, welche die unterschiedlichsten Dinge überwachen und aufzeichnen. «Bei Vibrations-Tests können es 20 Sensoren an verschiedenen Komponenten sein. An den elektronischen Teilen wie Scheinwerfer, Batterie und Relais haben wir ebenfalls 20 Sensoren angebracht, welche die Temperatur messen», erklärte Mauro.

Simuliert werden vor allem Langzeitbelastungen. Wie oft gehen bei den Prüfstand-Tests Teile zu Bruch? «Das hängt von der Entwicklungsphase ab – es kann gar nicht oder auch dreimal passieren. Aber wichtiger, als etwas zu Bruch geht, ist es festzustellen, ob eine Komponente innerhalb der Toleranz funktioniert», meinte Mauro. «Man bekommt zum Beispiel von einem Zulieferer eine Spezifikation für ein Bauteil, das innerhalb dieses Bereichs funktioniert. Dann überprüfen wir, ob wir das einhalten können. Wenn das nicht der Fall ist und wir dieses Teil trotzdem verwenden möchten, müssen wir eine Lösung finden, um beispielsweise Vibrationen im Bike zu reduzieren.»

Sind Belastungstests auf einem Prüfstand unumgänglich oder könnte man sich diese sparen, wenn man von Beginn an ein Motorrad perfekt konstruiert? «Man benötigt diese, denn du weißt zum Beispiel nicht, wie der Luftstrom innerhalb des Motorrads ist – das kann man nicht simulieren. Auch mit der FIM-Analyse kann man kein so hohes Level erreichen», ist sich Mauro sicher.

Nach den jeweiligen Tests werden alle Teile am Motorrad noch einmal überprüft und es wird ein Report mit den Ergebnissen verfasst. Dieser wird dem verantwortlichen Projektleiter übergeben.

Neben den Tests auf dem Prüfstand in Lesmo, werden die Prototypen-Bikes auch von Testfahrern auf Alltagsbelastungen und Fahrbarkeit erprobt. Bis ein neues Yamaha-Modell also bei den Händlern im Schauraum steht, muss es ein umfangreiches Testprozedere über sich ergehen lassen.

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