CF Moto kündigt Vertrieb durch Pierer Mobility

CF Moto: Vertrieb erfolgt nicht mehr durch Pierer Mobility - aber durch wen denn sonst?
Auf den 1. Januar 2023 übernahm die Pierer Mobility AG, zu der die Marken KTM, Husqvarna und GASGAS gehören, in fünf europäischen Ländern den Vertrieb der Motorräder von CF Moto. Seither wurden über das Händlernetz der Pierer Mobility in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Spanien, England und Irland die Motorräder der chinesischen Marke CF Moto vertrieben. Zuvor erfolgte der Vertrieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz durch die österreichische Multimarken-Firma KSR.
Die Zusammenarbeit der Pierer Mobility mit CF Moto reicht noch weiter zurück. Seit 2021 werden die 790er Modelle von KTM bei CF Moto in Hangzhou/China gebaut. CF Moto baut seinerseits unter eigenem Namen vier Modelle mit dieser Motorbasis.
Nun verliert Pierer Mobility unerwartet kurzfristig den Vertrieb von CF Moto. Wer diesen übernimmt, ist unklar. CF Moto könnte ein eigenes Händlernetz aufbauen, was eine langfristige Investition wäre, den Vertrieb an den Quad-Importeur Hans Leeb im österreichischen Wolfsberg vergeben oder eine Drittfirma damit betrauen.
Mögliche Hintergründe für diese überstürzt anmutende Vertriebskündigung sind reine Spekulation ihres SPEEDWEEK-Autors: Sollte der indische KTM-Partner Bajaj, der mit der Investition von 200 Mio. Euro KTM vorerst die Aufnahme der Produktion ermöglichte, weiteres Kapital einschiessen und damit zum Hauptinvestor anancieren, wären die Inder kaum daran interessiert, der Konkurrenz aus China den Vertrieb in Europa zu organisieren.
Auf den Karfreitag, der in Österreich kein gesetzlicher Feiertag ist, hat Pierer Mobility ein offizielles Statement angekündigt. Für den 25. April ist bei der KTM AG eine Hauptversammlung einberufen, an der neues Kapital beschafft werden muss, unter anderem durch Ausgabe neuer Aktien.
Gemessen an Stückzahlen war Bajaj für Pierer Mobility immer wichtiger als CF Moto: 2024 fertigte Bajaj 120.000 KTM-Motorräder, CF Moto deren 40.000.