KTM-Chef Stefan Pierer: Grosse Pläne mit Husqvarna
Die Retro-Bikes von Husqvarna wie das Modell Svartpilen sollen der Marke bald eine neue Käuferschicht erschliessen
Der erstaunliche Markterfolg der vor zwei Jahren von BMW gekauften Offroad-Marke Husqvarna lässt beim Innviertler Motorradhersteller KTM Expansionspläne für die Zweitmarke reifen, berichtet das österreichische Wirtschaftsmagazin «trend».
KTM hat die Husky-Produktion längst von Italien nach Österreich verlagert. Husqvarna profitiert jetzt von beträchtlichen Synergie-Effekten, auch im Motorsport werden wieder sehenswerte Erfolge erzielt – in der Moto3 bei LaGlisse mit Isaac Vinales und in der Cross-WM durch das IceOne-Team von Formel-1-Star Kimi Raikkönen und Max Nagl.
Auch der Husky-Kerngeschäft wird neu belebt. Alle Husqvarna-Serienmodelle mit weniger als 250 ccm Hubraum sollen ab Herbst 2016 im indischen Werk des KTM-Partners Bajaj gefertigt werden. Von diesem Standort aus sollen diese preiswerten Zweiräder in die aufstrebende Märkte in Südostasien und Südamerika vertrieben werden.
KTM-Firmenchef Stefan Pierer gibt ein ambitioniertes Ziel von 50.000 verkauften Husvarna-Exemplaren bis zum Jahr 2020 vor. «Die Marke Husqvarna soll die Nummer 3 in Europa nach KTM und BMW werden», lautet die Zielsetzung von Stefan Pierer. Mit KTM will Pierer ?auf dem Segment der Sportmotorräder bis 2018 weltweit zum drittgrössten Hersteller ?hinter Honda und Yamaha heranwachsen. «Wir wollen Kawasaki und Suzuki überflügeln», lautet die ehrgeizige Pierer-Devise.
2014 wurden am Hauptsitz in Mattighofen/Oberösterreich bereits 16.000 Husqvarna-Motorräder produziert. In fünf Jahren sollen bereits 20.000 Stück aus dem Bajaj-Werk in Pune/Indien kommen.
Im Marktsegment jenseits von 250 ccm will sich Husqvarna bei den Serienmaschinen künftig deutlich von den sportlichen KTM-Modellen abheben, es sind Retro-Modelle (Design by Gerald Kiska) geplant, die auch bei Kontrahenten wie Triumph, BMW und Ducati für beträchtliche Verkaufszahlen sorgen.