Gelingt Max Dilger der große Wurf in Berghaupten?
Seine Durchsetzungsfähigkeit auf der Langbahn zeigte Max Dilger (hier vor Gaétan Stella) in Scheeßel einige Male
Obwohl sich Max Dilger immer noch eher als Speedwayfahrer sieht und hier viele Anstrengungen investiert, ist aus dem Profi aus Lahr-Sulz in den Vorbergen des Schwarzwaldes auch einer der besten deutschen Langbahn-Piloten geworden. In der Langbahn-Weltmeisterschaft rangiert er nach drei von fünf Grands Prix mit 30 Punkten auf Rang 8.
Das könnte für den Permanent-Start Dilgers in diesem Wettbewerb für 2020 reichen, auch wenn man bedenkt, dass der vor ihm platzierte Brite James Shanes nach seinem bösen Sturz in Eenrum (NL) in dieser Saison nicht mehr fahren wird und daher keine weiteren WM-Punkte sammeln kann. Die vorzeitige Qualifikation über den Challenge in Scheeßel am vergangenen Sonntag hat nicht geklappt, obwohl Max Dilger dort nicht enttäuscht hat.
Letztlich fehlten Dilger auf dem 1000 Meter langen Eichenring nach den Semifinals drei Punkte auf Jesse Mustonen, um ins Tagesfinale einzuziehen. Der Finne war am Ende viertbester Punktesammler, damit hatte er das Ticket für die Langbahn-WM 2020 in der Tasche.
Max Dilger war in Scheeßel gut unterwegs. Das erste Heat beendete er als Dritter hinter Bernd Diener und Jörg Tebbe, wurde dann Zweiter hinter Stephan Katt und wurde in seinem dritten Vorlauf durch einen Ausfall und einem Nuller arg zurück geworfen. Lauf 4 war durchwachsen, denn der Franzose Gaétan Stella und Hynek Stichauer kamen vor ihm im Ziel an.
Im letzten Vorlauf zeigte Dilger dann, dass er auch auf der Langbahn ein ganz Großer werden kann, denn das Duell gegen Katt war mehr als nur sehenswert. Entschlossen und risikobereit bekämpfte der Mann vom MSC Berghaupten den «Catman» und holte sich den Laufsieg. Das Semifinale war dann nach schwachem Start vermurkst.
Am Ende hatte Max Dilger zwölf Punkte auf dem Zettel, zu wenig, um einen der begehrten vier WM-Plätze zu ergattern. Zum Vergleich: Mustonen, der nach einer Startband-Disqualifikation im fünften Vorlauf und einem Ausfall im Semifinale gleich zweimal null Punkte schrieb, belegte am Ende mit 17 Zählern Platz 4.
An diesem Wochenende hat Dilger gleich zwei Aufgaben vor sich. Am Samstag ist er beim Speedway-GP in Teterow zweiter Reservist hinter Kai Huckenbeck und am Sonntag steht die Deutsche Langbahnmeisterschaft in Berghaupten auf dem Plan.
Die Konkurrenz auf der 657 m langen Bahn am Waldsee ist mit Weltmeister Martin Smolinski und den GP-Fahrern Lukas Fienhage und Bernd Diener, sowie Stephan Katt und Michael Härtel groß. Aber vor heimischem Publikum ist Dilger viel zuzutrauen, obwohl «die Grasbahn wohl nie mein Freund wird», wie er selbst mal sagte.