Kenneth Kruse Hansen: Ziel ist der Weltmeistertitel
Wie hier beim Grasbahnrennen in Osnabrück, will Kenneth Kruse Hansen (333) im Langbahn-GP brillieren
Eine der großen Entdeckungen der vergangenen Langbahn-Saison ist der Däne Kenneth Kruse Hansen. Der heute 32-Jährige, der im Speedway für Holsted in Dänemark, Hagfors in Schweden und ZKS Stal Rzeszów in Polen fährt, verblüffte das Publikum erstmals 2019 mit seinem Sieg auf der Nahner Waldbahn in Osnabrück. Es war erst sein viertes Rennen auf Gras.
Das Europameisterschaftsfinale in Bad Hersfeld schloss der Sohn eines dänischen Vaters und einer deutschen Mutter mit Podestplatz 3 ab, aber im Challenge in Scheeßel verpasste Kruse Hansen das permanente Startticket für den Langbahn-GP 2020 mit einem sechsten Platz. Das änderte die FIM jetzt mit der Verleihung der Wildcard.
Der Einstieg in die Rennen auf der Langbahn war für Kenneth Kruse Hansen Neuland. «Ich wusste nicht, was mich erwarten würde, aber mein Mentor Erik Gundersen hatte mich nach langen Gesprächen davon überzeugt, es mal auf den großen Sand- und Grasbahnen zu versuchen. Nach einer Weile lernte ich, mit den verschiedenen Strecken zurecht zu kommen.»
Unterstützung erhielt der Däne dabei vor allem von Matten Kröger, der sich neben dem Schweizer Marcel Gerhard um die GTR-Motoren kümmert, seinem Team und Julia Starke, die sich vor allem um das ganze Drumherum kümmert. An die kommende Saison hat Kenneth Kruse Hansen besondere Ansprüche. «Ich erwarte, noch viel lernen zu können und hoffe darauf, mich als Grand-Prix-Fahrer zu etablieren. Unser Ziel ist es Weltmeister zu werden.»
Was vielleicht etwas großmäulig klingen mag, ist es aber nicht wirklich. Der gutsituierte Familienvater macht im April seinen Abschluss in Führung und Management an der Universität Kopenhagen und ist schon jetzt täglich als stellvertretender Geschäftsführer im elterlichen Speditionsunternehmen E.Trasborg A/S tätig. Wohl formulierte Ziele sind ihm also nicht fremd, weder im Geschäftsleben, noch im Sport.
Kenneth Kruse Hansen, KKH mit der Startnummer 333, begann schon im Alter von drei Jahren in der 50ccm-Klasse mit dem Bahnsport und wurde 2003 «Weltmeister» in der Klasse 80ccm. Er lebt heute mit Frau und Kindern in Herlev, einer kleinen Stadt zirka eine halbe Autostunde außerhalb von Kopenhagen.
Zur Vorbereitung auf die kommende Saison fährt der Däne viel mit dem Mountainbike und hält sich als besonderem Teil seines Trainings mit Wing Chun fit, einem vermutlich im 19. Jahrhundert entstandenen chinesischen Kung-Fu-Stil. Zum mentalen Ausgleich verbringt er auch viel Zeit mit seinen Söhnen und schraubt gerne an Oldtimer-Speedwaybikes herum, von denen er eine umfangreiche Sammlung sein eigen nennt. «Ich hoffe, dass ich in der kommenden Saison gute Leistungen zeigen kann und meine Ziele erreiche.»
Langbahn-GP-Kalender 2020:
21. Mai Herxheim (D)
20. Juni La Reole (F)
5. Juli Mühldorf (D)
8. August Forssa (FIN)
26. September Rzeszów (PL)