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Langbahn-GP Vechta: Abbruch wegen Regen war richtig

Kolumne von Rudi Hagen
Bahnsport ist ein sehr gefährlicher Sport

Bahnsport ist ein sehr gefährlicher Sport

Regenabsage in Bad Hersfeld, Regenabbruch in Cloppenburg und in Vechta – und das alles innerhalb nur einer Woche. Musste das wirklich sein? Schadet so etwas nicht dem Image des Bahnsports?

Eines mal vorweg: Alle drei Entscheidungen waren völlig richtig. Die Bahnen waren nach den Regenfällen nicht mehr absolut sicher zu befahren. Wie schnell allerdings von den Verantwortlichen entschieden wird und wie das Ganze dann dem wartenden Publikum vermittelt wird, ist eine andere Sache.

Bahnsport ist nichts für «Weicheier», das ist richtig. Aber sind Fahrer, die Zweifel anmelden, dass eine regennasse Bahn noch genügend Sicherheit bietet, wirklich als solche zu bezeichnen? Ich sage nein, denn es ist ihr gutes Recht, wenn sie fürchten müssen, nicht mit heilen Knochen nach Hause zu kommen.

Wir alle, die den Bahnsport lieben, wissen, dass dies eine der gefährlichsten Möglichkeiten ist, Motorsport auszuüben. Und zu verdienen gibt es für die meisten Bahnsportler nur sehr wenig, im Gegenteil, sie müssen noch viel Geld mitbringen. Zu verlieren gibt es aber sehr viel, im schlimmsten Fall Gesundheit, Leib und Leben.

In Vechta lag man genau richtig, die Hälfte des Langbahn-GP’s ohne das Rahmenprogramm mit den Gespannen durchzuziehen. Damit konnte der GP 3 für die WM gewertet werden. Warum man allerdings nach Lauf 9 so viel Zeit vertrödelte, war vielen der mehr als 6000 Zuschauer nicht recht einsichtig. Bei konsequenter Ausnutzung des Zeitfensters hätte man die Semifinals und vielleicht auch noch das Finale durchziehen können.

Sicher, man hatte ein sehr gut besetztes Gespannfeld im Programm, aber besser wäre es gewesen, alle Vorläufe hintereinander zu fahren und dann erst die Gespanne – oder gar nicht. Währenddessen hätte man auch die Auslosung der Semifinals machen können.

Fast jeder, der ein Handy dabei hatte mit einer WetterApp – und das waren nicht wenige – konnten vorhersehen, was passieren würde.

Dass es bei den Gespannen ordentlich krachte und dann auch noch das Flutlicht ausfiel, war Pech. Aber war es klug, sechs Gespanne auf dieser schnellen Bahn und noch dazu am Abend bei mäßigem Flutlicht zuzulassen? Man darf fragen: Warum fahren die WM-Solisten zu Fünft und die wesentlich breiteren Gespanne zu Sechst? Grundsätzlich müsste in beiden Klassen mit sechs Motorrädern gefahren werden, denn das ist allemal attraktiver. Aber an diesem Abend, auf dieser Bahn, lag man bei den Seitenwagen falsch.

Der Abbruch wegen des immer stärker werdenden Regens war aber richtig, auch wenn die Entscheidung hätte viel schneller gefällt werden können. Ein Image-Schaden ist dem Bahnsport nicht entstanden, dazu waren alle Läufe in Vechta, aber auch in Cloppenburg, viel zu spannend und aufregend.

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