Langbahn-GP in Tschechien: «Pardubitz wäre gute Bahn»
Es war der Moment, der den Finallauf entschied: Erik Riss führte, Josef Franc und Martin Malek lagen auf den Plätzen 2 und 3 und wären somit neuer Mannschaftsweltmeister geworden. Wäre nicht der Franzose Mathieu Tresarrieu auf den letzten Metern an Malek vorbeigezogen und hätte so Deutschland zum Champion gemacht. Den Tschechen blieb der zweite Rang und WM-Silber. «Was im Finale passierte, ist passiert», hielt Franc fest.
Auf dem Weg ins Finale hatte das tschechische Team im ersten Lauf des zweiten Blocks eine Disqualifikation zu verdauen, nachdem Franc sein Motorrad in der Startkurve abstellen musste. «Ich hatte nur in einem Lauf ein Problem», schilderte der Prager. «Ich wollte in die erste Kurve führen und Theo Pijper hat mir die Kette runtergehauen. Ich wurde ausgeschlossen, was uns Punkte gekostet hat. Aber alle anderen Teams haben auch Punkte gelassen, also war das wieder ausgeglichen. Mit unserm Team waren wir glücklich, ins Finale zu kommen. Unser Ziel war Gold, das wäre historisch gewesen, aber es hat leider nicht geklappt.»
Für den 43-Jährigen richtet sich nach der Team-WM der Fokus auf die Einzelweltmeisterschaft, die Mitte Juni im polnischen Rzeszow beginnt. Franc: «Hoffentlich kann ich ein gutes Resultat einfahren und bessere Starts machen. Rzeszow ist eine Speedwaybahn, auf der ich im vergangenen Jahr ein gutes Resultat hatte. Ich hoffe, bis ins Finale zu kommen. Es ist gut, dass wir wieder so viele Rennen haben im Vergleich zum vergangenen Jahr. Es sind große und kleine Bahnen und vor allem auch wieder längere Bahnen dabei, wie es auf der Langbahn sein sollte. Ich mag alle Bahnen, auf denen wir fahren. An einem guten Tag können wir den Fans guten Sport und spannende Rennen bieten.»
Mit Josef Franc und Martin Malek hat Tschechien zwei Fixstarter im GP, die sogar Medaillenchancen haben. Zudem ist Hynek Stichauer erster Nachrücker und wird für den verletzten Martin Smolinski zum Einsatz kommen. Trotz dreier starker Tschechen, einer traditionsreichen Bahn in Marienbad und dem Langbahnrennen 2021 in Pardubitz, findet 2022 kein Grand Prix in Tschechien statt. «Es wäre großartig», zeigte sich Franc von der Idee eines Heimrennens begeistert. «Wir haben in Pardubitz ein Rennen probiert und ich hatte das Gefühl, dass die Leute spannendere Rennen bei uns als beim Speedway gesehen haben. Aber ich habe die Entscheidung nicht zu treffen, da ich nicht der Organisator bin. Pardubitz wäre ein guter Platz, um dort zu fahren.»
Ergebnisse Langbahn der Nationen Herxheim/D:
1. Deutschland, 42 Vorlaufpunkte: Erik Riss 27, Lukas Fienhage 13, Max Dilger 2
2. Tschechien 42: Martin Malek 25, Josef Franc 15, Hynek Stichauer 2
3. Frankreich 39: Mathieu Tresarrieu 29, Stephane Tresarrieu 4, Mathias Tresarrieu 6
4. Niederlande 41: Romano Hummel 23, Theo Pijper 18, Dave Meijerink 0
5. Großbritannien 31: Zach Wajtknecht 22, James Shanes 5, Chris Harris 4
6. Dänemark 22: Kenneth Kruse Hansen 12, Jacob Bukhave 10
7. Polen 12: Stanislaw Burza 10, Marcin Sekula 1, Adam Skornicki 1
8. Finnland 11: Tero Aarnio 5, Henri Ahlbom 4, Max Koivula 2
Last-Chance-Heat: 1. Mathieu Tresarrieu, 2. Zach Wajtknecht, 3. Romano Hummel, 4. Theo Pijper, 5. Stephane Tresarrieu, 6. James Shanes
Wertung: 1. Frankreich 12 Punkte, 2. Niederlande 11, 3. Großbritannien 7.
Finale: 1. Erik Riss, 2. Josef Franc, 3. Mathieu Tresarrieu, 4. Martin Malek, 5. Lukas Fienhage, 6. Stephane Tresarrieu
Wertung: 1. Deutschland 12 Punkte, 2. Tschechien 12, 3. Frankreich 6.