Jörg Tebbe vor der Team-WM: «Schwer wie noch nie»
Teammanager Josef Hukelmann und Jörg Tebbe (vorne links) sind zuversichtlich
Es läuft nicht nur. Nein: Es läuft sogar fantastisch für Jörg Tebbe 2013. Ein vierter, ein dritter, ein zwölfter und ein neunter Platz in der Langbahn-Einzel-WM ergeben Rang 5 in der Gesamtwertung. Damit ist der Dohrener bislang bestplatzierter Deutscher. Auch bei der Grasbahn-Europameisterschaft scheiterte Tebbe mit Platz 4 nur knapp am Podest. Kein Wunder also, dass sich Langbahn-Teammanager Josef Hukelmann den 34-Jährigen nach 2011 und 2012 zum dritten Mal in Folge in die Nationalmannschaft holte: «Jörg ist ein Fahrer, der sich auf jegliche Sache konzentrieren und einstellen kann. Er hat super Starts, kann innen wie außen fahren und ist immer bereit, alles zu geben, wenn es darauf ankommt.»
Drauf ankommen wird es sicherlich am kommenden Sonntag im britischen Swingfield. Australien, Großbritannien, Frankreich, die Niederlande, Tschechien, Finnland und Deutschland werden die Team-Weltmeisterschaft austragen. Lange Zeit galt sie als Bastion der Deutschen. Nach Meinung Tebbes wird das deutsche Bollwerk, das sechs Goldmedaillen in Folge errang, 2013 möglicherweise stärker ins Wanken geraten: «Es könnte schwer werden wie noch nie.» Geschuldet ist diese Aussage nicht nur der Tatsache, dass die anderen Nationen Boden gut gemacht haben: «Swingfield ist eine Bahn, die den Briten und Niederländern sehr entgegen kommt.» Dennoch glaube Tebbe an seine Mitstreiter und sich: «Deutschland ist jene Nation mit den meisten Fahrern mit demselben Potenzial.»
Jeder Punkt zählt
Anders als in den Vorjahren wird 2013 nicht der Ausgang des A-Finales der beiden besten Teams, sondern die Gesamtpunktzahl aus den jeweils sechs Vergleichen drei gegen drei entscheiden. «Jeder Punkt zählt», weiß Tebbe. 2012 wäre dem Team Germany mit dieser Regelung lediglich Silber geblieben. Dennoch sollen die neuen Statuten laut Hukelmann keine Änderung der deutschen Vorgehensweise mit sich bringen: «Es werden auf alle Fälle wieder alle vier Fahrer an den Start gehen und jeder soll seinen Anteil zur Team-WM beitragen.»
Für Tebbe, dessen 19. Saison-Rennen die Team-WM in England sein wird, ist diese Aussage kein Problem: «Es wird sich herauskristallisieren, wer auf dieser Bahn zurecht kommt und wen man vielleicht besser draußen lässt.»
Trotz einer verbleibenden Ungewissheit und realistischer Selbsteinschätzung reist Jörg Tebbe am Wochenende mit «einem guten Gefühl» auf die Insel: «Ich weiß nicht genau, wo Deutschland im Moment steht. Den Titel zu verteidigen, werden wir auf jeden Fall versuchen.»